Seit fünf Tagen sitzt der italo-schweizer Verleger und TX-Group-Präsident Pietro Supino im Verwaltungsrat des grössten italienischen Printmedienverlegers GEDI Gruppo Editoriale und steckt bereits bis zum Hals im grossen Kampfgetümmel um die Positionierung Post-Corona-Italiens in Europa und auf der Welt.
Zugegeben, ich bin kein Italienspezialist, habe nur gelesen der italo-amerikaner und GEDI-Präsident John Elkann benötige die vor sechs Monaten vom italo-schweizer Carlo De Bendedetti gekauften Medienkanäle zur Installierung von alt-EZB-Präsident Mario Dragi als Premierminister.
Das habe Elkann dem Verkäufer De Benedetti nicht gesagt, der ihm die Zeitungen nur verkaufte, weil seine Söhne, Rodolfo, Marco und Edoardo, denen er 2012 die Kontrolle über GEDI überliess, weder die Fähigkeiten noch die nötige Leidenschaft gezeigt hätten, Verleger zu sein.
Am vergangenen Samstag bezichtigte nun Verkäufer De Benedetti Käufer Elkann das GEDI-Flaggschiff Repubblica mit einem Chefredaktorenwechsel nach Rechts zu drehen. Und kündigte gleichzeitig die Gründung einer Repubblica 2.0 an.
Manche Kommentatoren glauben, ein solches neues De Benedetti Blatt werde sich mit den vereinigten Linken und Cinque-Stelle-Trümmern für Giuseppe Conte als Premierminister stark machen.
Wie auch immer, sicher ist, dass GEDI-VR Supino in den kommenden Konflikten der italienischen Politik jeweils Flagge zeigen muss. Dafür hat ihn Elkann geholt, und dafür gab er sein Bereiratsmandat bei der GEDI-Konkurrenz Corriere della Sera zurück.
Und noch was. Heute hat es der Tages-Anzeiger fertiggebracht, auf ⅔ Zeitungsseiten über den Konflikt zwischen Elkann und De Benedetti zu berichten, ohne Pietro Supinos VR-Amt in Elkanns GEDI-Medienimperium auch nur zu erwähnen.
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