Freitag, 22. Januar 2021

Tabu beim Tages-Anzeiger: Pietro Supinos Aktivitäten in Italien

Mich laust der Affe. Da schreibt doch im heutigen Tages-Anzeiger einer eine ganze Seite über John Elkann, den Chef der mächtigen italienischen Agnelli-Dynastie.

Erwähnt in einem Kasten, dass die Agnellis mehr als eine Autodynastie seien, weil John Elkann über die Familienholding Exor auch 43 Prozent am britischen Magazin "The Economist" hält, und die Verlagsgruppe Gedi führt, mit "La Repubblica", "La Stampa", "L'Espresso" u.a.m. die grösste Tageszeitungsgruppe Italiens

Ohne jedoch zu erwähnen, dass Pietro Supino, der starke Mann des Tages-Anzeigers im Verwaltungsrat von Elkanns Verlagsgruppe Gedi sitzt.

Auch Verschweigen kann Desinformation sein!

Ich aber frage mich, ob Pietro Supino seinen Tages-Anzeiger zum antichinesischen Kampfblatt umbaute, weil er Elkanns dort schwache Stellantis (Fiat, Chrysler, Jeep, Opel, Peugeot, etc.) im Kampf gegen VW und BMW unterstützten will, die in China stark sind?

Und da wäre noch eine Frage: weshalb veröffentlichten die Onlinemagazine "Republik" und "Heidi News" eine zehnteilige Tamedia-Serie ohne auf die bedeutende Rolle Pietro Supinos in Italien einzugehen?


 

Dienstag, 5. Januar 2021

NZZ Deutschland Online verbreitet antichinesische Konspirationstheorie — NZZ-Schweiz-Print schwächt ab

Kaum eingesetzt, hauen der neue NZZ-Deutschland-Geschäftsführer Jan-Eric Peters und der neue Chefredaktor NZZ Deutschland Marc Felix Serrao schon tüchtig auf die Pauke.

Am 3. Januar um 5.30 Uhr publizierten die beiden auf NZZ Deutschland Online den Artikel "China versucht, Deutschland mit der Einheitsfront aufzurollen". 

Die aus Hauptstadtbüro-Perspektive geschriebenen Story des Berliner NZZ-Redaktors Christoph Prantner ereicht ihren antichinesischen Höhepunkt im Satz:

"Das strategische Ziel der kommunistischen Mandarine ist, peu à peu eine von der Kommunistischen Partei Chinas vorgegebene, sinozentrische Weltsicht in Europa zu etablieren."

Diese antichinesische Konspirationstheorie muss einigen Hinterbänklern vom Lokalbüro-Falkenstrasse sauer aufgestossen sein.

Anders kann ich mir die redigierte Version der Story in der heutigen Printausgabe (5.1) nicht erklären, die den oben zitierten Satz nicht mehr NZZ-Redaktor Prantner zuschreibt, sondern in indirekter Rede den beiden Buchautoren Clive Hamilton und Mareike Ohlberg.

Wie lange wohl Eric Gujers helveto-teutonischer Spagat noch dauert?