Der Schweizer Franken ist eine der härtesten Währungen der Welt.
Für einen Franken kriegt man heute am Wechselschalter mehr US-Dollar, Englische Pfund oder Euro als vor 20 Jahren.
Wer alt genug ist, vermag sich noch an die Kursrelationen im Bretton-Woods-Fixkurssystem zu erinnern, das vom US-Präsidenten Richard Nixon 1968/1971/1973 scheibchenweise liquidiert wurde.
Damals zahlte man am Wechselschalter für ein Pfund 12 Franken 50, nicht wie heute 1 Franken 22. Und für einen US-Dollar 4 Franken 30, nicht 89 Rappen.
Weshalb konnte der Franken seinen Wert gegenüber den wichtigsten Weltwährungen durch alle Krisen und Kriege des vergangenen halben Jahrhunderts ständig steigern?
Weshalb fuhr die Nationalbank auch im Coronakrisenjahr 2020 einen fetten Pandemie-Gewinn ein — Ebenso wie Jeff Bezos, Elon Musk, Marc Zuckerberg und andere Milliardäre?
Diese Fragen können die Ökonomen mit ihren mehr oder minder tauglichen Wirtschaftstheorien allein nicht beantworten.
Das Tauschverhältnis von Währungen widerspiegelt nicht bloss die Integration der Wirtschaft des jeweiligen Währungsraumes in Weltwirtschaft und Weltfinanz, sondern auch deren Positionierung in der Weltpolitik.
Der Franken bleibt hart, weil der weltpolitische Trend heute Richtung Deglobalisierung, geopolitische Blockbildung und Wirtschaftskrieg läuft.
Die USA, China, Russland und die EU brauchen den Franken als Drittwährung zum finanziellen Abgleich für das, was im gegenseitigen realwirtschaftlichen Austausch trotz aller Boykotte noch übrigbleibt.
Die gleiche Rolle spielte der Franken einst im Zweiten Weltkrieg und im Kalten Krieg.
Damit der Franken in der anbrechenden neuen Epoche von Weltwirtschaft, Weltfinanz und Weltpolitik seine alte Rolle auch weiterhin spielen kann, bauen Nationalbank, Schweizer Börse SIX und die Banken zurzeit ein digitales Franken-Ökosystem.
Digitales Zentralbankengeld, digitales Interbanken-Clearing, Blockchain-Börse, digitaler Zahlungsverkehr, alles voll integriert und per App zugänglich, sollen in einer krisengeschüttelten Welt den Gebrauchswert des Frankens als weltweites Zahlungs- und Anlagemedium erhalten.
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