Heute veröffentlichte die Nationalbank die ersten Entwürfe für die neue Banknotenserie, welche die aktuellen Noten in einigen Jahren ablösen wird.
Diese Meldung erfolgt einen Monat nach der Ankündigung des neuen Bargeldlogistikzentrums in Bülach. Dort sollen in etwa fünf Jahren SNB-Banknoten via Bankensystem in den nationalen und globalen Bargeldkreislauf eingespeist und abgesogen werden.
Bülach liegt bekanntlich neben dem Zürcher Flughafen, was Noten-Anlieferungen von Auslandbanken, Schattenbanken und Finanzgesellschaften entgegenkommt, die dort von der SNB gezählt, geprüft, gereinigt und gebündelt, gegen eine Gebühr zurückgekauft werden.
Diese zwei Ankündigungen zu den Bargeldplänen der SNB betreffen eine wichtige Bedingung zur Erhaltung der über hundertjährigen Rolle der Hartwährung Franken als Rechnungseinheit, Zahlungsmittel und Wertaufbewahrungsmittel.
Die einzige Bedingung dazu ist es nicht, es gibt (mindestens) noch zwei weitere. Die technische liegt in der Hand des SNB-Direktoriums, die politische in der Hand des Bundesrates und der Bundesversammlung.
Die technische Bedingung ist die Digitalisierung des Frankens. Also die Bereitstellung einer von der SNB-emittierten, digitalen Form der Geldeinheit Franken (Englisch token), die, Blockchain-registriert, weltweit frei ausgetauscht werden kann.
Dazu vermeldete die SNB, ebenfalls vor einem Monat die Verlängerung und Erweiterung des seit zwei Jahren laufenden Projektes Helvetia.
Im Rahmen dieses Projekts stellt sie tokenisiertes Zentralbankgeld für Finanzinstitute (Englisch Wholesale Central Bank Digital Coins) auf der Handels- und Abwicklungsplattform SIX Digital Exchange zur Verfügung.
Innländische und ausländische Banken, Schattenbanken und Finanzgesellschaften, die bei der SNB ein Konto führen, können solche wCBDC, Blockchain-registriert, ausserhalb dieses Kontos, direkt miteinander tauschen. (Und damit auf der Blockchain der SIX Digital Exchange auch tokenisierte Vermögenswerte kaufen und verkaufen, doch das ist eine andere Geschichte)
Digitalfranken auf Blockchain für Einzelpersonen, also tokenisierte Banknoten, plant die SNB nicht.
Was das für privat emittierte Franken-Stablecoins für Detailkunden bedeutet, zum Beispiel 10 Milliarden UBS-emittierte CHF-Stablecoins, geankert mit einer neuen Zehnmilliarden-Bundesanleihe zur Finanzierung von Armee und Infrastruktur, ist ebenfalls eine andere Geschichte.
Der harte Franken ist neutral, oder er ist nicht.
Die zweite, nicht in der Hand des SNB-Direktoriums liegende Bedingung zur Erhaltung der global anerkannten Hartwährung Franken ist politisch.
Der universale Gebrauchswert der neuen Frankenserie und der SNB-wCBDCs, von der EU über die USA, China, Russland und andere BRICS-Staaten ist nur dann gegeben, wenn die SNB gewährleisten kann, dass ausschliesslich ihre Ausgabebedingungen gelten, und die Schweizer Regierung nicht mit politischen motivierten Sanktionen und Konfiskationen im Geldkreislauf interveniert.
Doch hier happerts mit dem Bundesrat.
Im Krieg Russland gegen Ukraine/Nato und im Krieg Israel gegen Iran hat er den Boden der politischen Neutralität verlassen.
Im Verhältnis zu Russland hat er gemäss US und EU Vorgaben russisches Zentralbank- und Oligarchenkapital konfisziert.
Im Verhältnis zur Supermacht USA hat er sich von Trumps Zollhammer KO schlagen lassen.
Im Verhältnis zur EU hat er die Bedeutung der verhandelten Verträge für den Weiterbestand des harten Frankens verkannt.
Solches Verhalten sabotiert die Pläne der Nationalbank zur Erhaltung der Stellung des Frankens als Hartwährung im zukünftigen Weltwährungssystem - Es sei denn, der Bundesrat erkennt die zukünftige Rolle des Frankens nur noch als europäisch, nicht mehr als universal.
PS: GoogleKI setzt neuerdings eigenständig Links auf der Google-Seite blogger. Hab die Links mal dringelassen.
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