Wenn ein freier Journalist dem Tages-Anzeiger vor 25 Jahren eine saftige Story über die geschäftlichen Verbindungen des Zürcher Anwalts, Panzerobersten a. D. und Kriminautors Ulrich Kohli mit dem Waffen/Diamanten/Tabak-Händler John Bredenkamp anbot, dann sagte dort der Redaktor, geh lieber zur WOZ mit deiner linken Räuberpistole. Heute stellt der Tages-Anzeiger den gleichen Kohli als "Advokat zu Diensten im Waffengeschäft" an den Pranger. Kohli soll laut TA selbst für Mossack Fonsecca "ein zu heisses Eisen" gewesen sein.
Zugegeben, neben Putin, Poroschenko und den vielen anderen hochrangigen Verdächtigen - Amerikaner fehlen auf der Liste!? - ist Kohli nur eine kleine Nummer. Doch die Frontalattacke des Tages-Anzeigers und der NZZ gegen ihn und andere Schweizer Offshore-Anwälte, stellt deren Gewerbe endgültig in die Schmuddelecke.
Cui Bono, muss man sich da fragen. Wem nützt es, wenn die Mainstream-Medien auf der ganzen Welt - in atemberaubender Gleichschaltung nota bene - Mossack Fonsecca und andere Offshore-Anwälte als moralisch fragwürdige Operateure im Grenzbereich zwischen Legalität und Illegalität anprangern?
Ich meine, am meisten profitiert Fintech, also die laufende Digialisierung des Finanzwesens. Der Offshore Crash gibt einer wichtigen Fintechfront Schub, nämlich der Entwicklung des anonymen Internetgeldes.
Wenn Bitcoin, Ethereum und die anderen einmal zuverlässig zum Funktionieren kommen, dann werden Offshore Briefkastengesellschaften überflüssig, von denen zur Anonymisierung des Zahlungsverkehrs heute drei bis vier babuschkamässig ineinandergeschachtelt nötig sind.
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