Horns heutiger Aufmacher der NZZ-Feuilletons mit dem Titel "Raus aus den ideologischen Echokammern!", bestätigt diesen Eindruck.
"Wenn erst mal ein Austausch (mit Andersdenkenden) zustande kommt," schreibt Horn, "verändert er die Beteiligten. Das gilt im politischen Gespräch, wie auf dem Markt im engeren Sinn."
Wie Sie schreibt, sprach Hayek lieber von "Katallaxie", abgeleitet vom griechischen Verbum "kattallatein", als von der Marktwirtschaft. Das Verb bedeutet auf Deutsch nicht nur tauschen, sondern auch "in die Gemeinschaft aufnehmen" und "aus einem Feind einen Freund machen".
Anders formuliert sagte Hayek: Treibt Handel, keinen Krieg.
Zur Thematik der doktrinären Sackgassen noch eine kleine Nachbemerkung.
Im Kafibank am Helvetiaplatz traf ich vergangene Woche den Journalisten Miklos Gimes, Edelfeder beim Tages-Anzeiger. Dabei kam unter anderem auch das Thema Stadtratswahlen 2018 aufs Tapet. Drei Tage später präsentierte mich dann Gimes in seiner Tages-Anzeiger-Stadtgeschichte (21.9.), ohne Namensnennung, als abtrünnigen Altlinksradikalen, der sich heute für den FdP-Kandidaten Filippo Leutenegger stark macht, statt für die SP-Kandidatin Corine Mauch.
Dazu hier soviel: wenn der alte Linksliberale Gimes vom alten Linksradikalen Trepp bei den kommenden Stadtratswahlen einfach bedingungslose Gefolgschaft für alle Linken und Grünen Kandidatinnen und Kandidaten fordert, bringt das Zürich auch nicht weiter.
Trau, schau wem, ist die bessere Devise.
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