Montag, 11. Dezember 2017

Die NZZ, Eric Gujer und Gerhard Schwarz

Nachdem Veit Dengler unsere alte Tante wirtschaftlich fast ruinierte, versucht NZZ-VR-Präsident Etienne Jornod dem Blatt durch Abkoppelung der Regionalzeitungen wieder eine ökonomische Basis zu verschaffen.

Ob das Joint-Venture der NZZ mit Peter Wanners AZ Medien funktioniert bleibt abzuwarten, doch darum geht es hier nicht.

Lieber möchte ich wieder einmal meine Meinung zum aktuellen Inhalt der NZZ zum Besten geben, wo ich heute Eric Gujer und Gerhard Schwarz als wichtigste Meinungsführer sehe.

Chefredaktor Gujer profiliert sich mit einem E-Mail-Newsletter für ein deutsches Publikum, dem kläglichen Rest der gescheiterten Dengler-Gujerschen Vision der Webseite nzz.de. Der Newsletter für den grossen Kanton schein weniger wichtig, als die Leitartikel für eine Schweizer Leserschaft aus der Perspektive des Schweizer Portemonnaies.

Welche Positionen vertritt die NZZ in Deutschland? Ich denke, Geopolitiker Gujer sucht den Wiederaufbau der von Trump abgewrackten deutsch-amerikanischen Atlantikbrücke, ohne Rücksicht auf das Schweizer Portemonnaie.

Ganz anders hält es NZZ-Kolumnist Gerhard Schwarz, der überdies im publizistischen Beirat sitzt, der NZZ-VR-Präsident Jornod berät. Schwarz, 1995 Mitverfasser des neoliberalen Deregulations-Weissbuches, heute ordoliberal, entdeckte den diskreten Charme des Sonderfalles Schweiz.

Ordoliberale fordern staatlich geregelte Märkte,  Neoliberale fordern freie Bahn dem freien Bürger. Gujer unterscheidet hier nicht wenn er sagt: "Wir sind ordoliberal. Sie könnten auch neoliberal sagen".

In seinen zwei neusten NZZ-Kolumnen preist der reformierte Weissbuch-Deregulierer Schwarz die Schweizer Besonderheiten mit Worten, die Christoph und Magdalena Blocher, Markus Somm und Roger Köppel wohl auch unterschreiben würden.

Sollte es an der Falkenstrasse mal zum Showdown zwischen dem "Sonderfall-Schweiz-ordoliberalen"-Wirtschaftspolitiker Gerhard Schwarz und dem "make-America-great-again-without-Trump"-Geopolitiker Eric Gujer kommen, dürfte Schwarz meines Erachtens gewinnen.

Gemeinsame wirtschaftliche Interessen, nicht geopolitische Allianzen sind das Fundament des Sonderfalls Schweiz.

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