Donnerstag, 15. März 2018

Für elektronisches Zentralbankengeld - Dirk Niepelt kritisiert die Irrläufer Reto Föllmi und Fabian Schnell

Private Kryptowährungen und digitales Zentralbankengeld sind zwei paar Schuhe.

Private Kryptowährungen (Bitcoin, Ripple, etc.) sind anonyme, virtuelle Wertobjekte, die sich weniger für den Zahlungsverkehr eignen, als zur Spekulation.

Digitales Zentralbankengeld oder elektronische Banknoten sind das Aequivalent der jeweiligen Währungseinheit.

Der elektronische Franken beispielsweise, ist das Aequivalent der Münzen und gedruckten Frankennoten: 1 E-Franken = 1 Frankenmünze; 1000 E-Franken = 1 Tausendernote.

Der E-Franken der Nationalbank ist eine neue elektronische Geldsorte der Nationalbank zur Ergänzung des heutigen elektronischen Buchgeldes auf dem Konto einer privaten Bank.

Anders gesagt ist E-Cash ein Zahlungsmittel für das allgemeine Publikum und alle Unternehmen im weltweiten elektronischen Zahlungsverkehr, ohne Zwischenschaltung des heutigen elektronischen Buchgeldes auf dem Konto einer privaten Bank.

Zurzeit ventilieren diverse Zentralbanken Ideen, wie das Prinzip der elektronischen Banknote konkret ausgestaltet werden könnte.

Davon haben anscheinend HSG-Professor Reto Föllmi und Avenir-Suisse-Geldpolitikexperte Fabian Schnell noch nichts mitbekommen (NZZ 17.2.18).

In seinem Gastkommentar in der heutigen NZZ kanzelt Prof. Dirk Niepelt, Chef der Nationalbank-Denkfabrik Gerzensee, Föllmi und Schnell meines Erachtens zu Recht, als konfuse Irrläufer ab, welche ihre Kritik am Kryptogeld fälschlicherweise mit der laufenden Diskussion um digitales Zentralbankengeld verknüpfen.

In seinem Kommentar erwähnt Niepelt Argumente für und gegen das digitale Zentralbankengeld und betont, dass sich die Schweiz einer ökonomischen Abwägung dieser Argumente nicht verschliessen sollte.

Als eines der stärksten Argumente dafür gilt ihm die dadurch erreiche verminderte Erpressbarkeit der Zentralbank.

Angewendet auf die Schweiz ist das ein hochaktuelles Argument.

Als Folge der unkonventionellen Geldpolitik seit der Finanzkrise vor 10 Jahren entstanden enorme überschüssige Giroguthaben des Bankensystems bei der Nationalbank.

Diese für die Geldpolitik schädlichen Überschüsse sind mittlerweilen höher als das Eigenkapital plus die Reserven und müssen reduziert werden.

Darüber sollten sie in Bern oben gelegentlich auch mal debatieren.


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