Samstag, 12. Oktober 2019

Preisfrage: Warum muss Pierre-Olivier Bouée im Verwaltungsrat von SIX bleiben?

Im Zusammenhang mit der dubiosen Khan-Affäre fasste CS-Top-Manager Pierre-Olivier Bouée bei seiner Brötchengeberin einen Fristlosen.

Trotzdem bleibt Bouée im Verwaltungsrat Schweizer Börsenbetreiberin SIX.

Warum? 

Merci au charme discret du capitalisme d'Etat français.

Bei CS hat Bouée nicht bloss sich selber vertreten, sondern, zusammen mit seinem Buddy Tidjane, auch die Interessen der zweitgrössten französischen Bankengruppe BPCE

Aus diesem Grunde muss Bouée vorerst im SIX-VR bleiben. Zumindest solange bis die Franzosen einen passenden Ersatz gefunden haben.

Daran haben meines Erachtens sowohl SIX als auch BPCE ein strategisches Interesse.

Für SIX geht es darum, die französische Stimme weiterhin direkt am Tisch zu haben, etwa bei der laufenden Digitalisierung des Swiss Interbank Clearing (SIC) oder bei der Expansion nach China.

Umgekehrt liegt das Interesse von BPCE am SIX-VR auf der Hand, nachdem SIX beim Aufbau der neuen digitalisierten Infrastruktur der Finanzdrehscheibe Schweiz in die Offensive gegangen ist.

Dabei geht es um das neue gemeinsame Forschungsprojekt von SIX und SNB zur Integration von digitalem Zentralbankgeld in eine Distributed Ledger Technologie-Infrastruktur, das die Abwicklung von digitalen «tokenisierten» Vermögenswerten zwischen Finanzinstituten via SIC ermöglichen soll.

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