Montag, 14. Oktober 2019

Preisfrage: Warum muss CS-Grossaktionär Harris Associates den angeschlagenen Tidjane Thiam verteidigen?

Im Interview mit Bloomberg TV hat der Anlagechef des grössten CS-Aktionärs Harris Associates David Herro gestern den Verdacht geäussert, die ganze Thiam/Khan-Story sei von einer PR-Firma gezielt gestreut worden, um einen Skandal zu produzieren. «Ich glaube, das ist die eigentliche Story», sagte Herro.

Damit hält Herro als Vertreter der grössten CS-Aktionärin dem angezählten CS-CEO weiterhin die Stange. Ganz im Gegensatz zur Mehrheit der hiesigen Kommentare, die Thiam gerne demissionieren sehen würden.

Warum?

Weil die Eigentümerin von Harris Associates, nämlich die zweitgrösste französische Bankengruppe BPCE, mit ihrem CS-Engagement nicht nur kommerzielle, sondern auch geostrategische Interessen verfolgt.

Für BPCE geht es neben dem Finanzertrag auch um die Präsenz auf dem Finanzplatz Schweiz in der neuen Weltfinanzarchitektur. Ohne Thiam, allenfalls einen frankophonen Nachfolger, drohen die bisherigen Positionen verloren zu gehen.

Was BPCE zu verhindern sucht und damit indirekt zeigt, wie wichtig die Chefs in Paris den Finanzplatz Schweiz einstufen.

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