Daniel Vasella hat sich in die USA abgemeldet. Die Abreise des Abzockers symbolisiert auch einen Rückschlag für Novartis und die Wirtschaftsregion Basel.
Teure Medikamente für die reiche Welt, so heisst das Geschäftsmodell von Novartis und Roche, den Pfeilern der Basler Wirtschaft. Das Modell steht, ausgenommen in den USA, weltweit unter wachsendem Druck.
In Europa, Südamerika und Afrika erhöhen steigende Gesundheitskosten den politischen Druck zur Senkung der Medikamentenpreise. Während Wachstumsländer wie China, Russland, Indien und Brasilien neue Produkte gegen weit verbreitete Krankheiten der Armen entwickeln und bestehende Patente missachten.
Gleich wie das globalisierte Pharmabusiness harzt es auch in der grenzüberschreitenden Basler Euroregion. Das Elsass und insbesondere Baden-Würtemberg lassen hier den Enthusiasmus zunehmend vermissen. Die Regierungen in Berlin und Paris nehmen die Schweiz in Sachen Steuerhinterziehung ins Visier.
Der Fall Basler Zeitung passt da gut ins Bild. Statt das Blatt mit lokalem Geld und Geist zu sanieren, weil eine Wirtschaftsregion eine fokussierte Tageszeitung braucht, wurde es nach auswärts verscherbelt.
Zum Handkuss kamen Tamedia und Christoph Blocher. Tamedia kann drucken und die Sonntagszeitung beilegen. Blocher bekommt eine Tageszeitung. Die im übrigen politisch nicht allzuweit vom Tagesanzeiger angesiedelt ist, mit Redaktoren wie Daniel Foppa oder Patrick Feuz, an denen SVP-Politiker verloren gegangen sind.
Zum Handkuss schliesslich, kam auch die Metropolitanregion Zürich, deren Sog Richtung Nordwestschweiz durch eine von Zürich aus gesteuerte und gedruckte Basler Zeitung verstärkt wird.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen