Da lese ich doch im heutigen Tages-Anzeiger ein Interview von Chefredaktor Res Strehle mit dem ehemaligen EU-Kommissar Günter Verheugen.
Darin sagt Verheugen unter anderem die Versäumnisse der EU in der Ukraine seien mit ein Grund für die aktuelle Krise. Russland habe ein legitimes Interesse, dass die EU die Auswirkungen einer EU-Assoziierung seiner Nachbarländer mit Russland diskutiere, was jedoch nicht geschehen sei.
Wie TA-Leserinnen und Leser wissen, hat die laufende Berichterstattung des Tages-Anzeigers zur Ukrainekrise eine ganz andere Stossrichtung.
Moskau ist der Feind, hämmern Auslandchef Luciano Ferrari, Redaktorin Zita Affentranger und Korrespondent David Nauer ihrer Leserschaft ins Hirn.
Nur in Interviews liest man im Tages-Anzeiger ab und zu etwas anderes von einem Professor oder einem munteren EU-Pensionisten.
Diese Diskrepanz zwischen Interviews und Berichterstattung sollte der Tages-Anzeiger gelegentlich mal thematisieren - Im Interesse der Qualität im Auslandsjournalismus.
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