Dienstag, 29. November 2016

Digitalisierung des Frankens - Ist die Nationalbank überfordert, fragt durch die Blume Prof. Dirk Niepelt

Wer hat Angst vor Blockchain? Fragt sich heute in der NZZ Prof. Dirk Niepelt. Niepelt ist Direktor des Studienzentrums Gerzensee der Nationalbank und Professor an der Uni Bern.

Niepelts Frage bringt die, zumindest langfristig, grösste Herausforderung der Schweizer Geldpolitik auf den Punkt: Digitalisierung des Frankens auf Basis der Blockchain-Technik Ja oder Nein?

Bei allem Respekt vor Thomas Jordan, Fritz Zurbrügg und Andréa Maechler muss man sich fragen, ob ein dreiköpfiges Entscheidungsgremium nicht zu schmal aufgestellt ist, für einen solch weitreichenden wirtschaftspolitischen Entscheid.

Diesen Zweifel lese ich auch aus der Titelsetzung der NZZ-Blattmacher zu Niepelts heutiger Wortmeldung heraus.

Konkret geht es darum, ohne das Niepelt den Begriff erwähnt, welche Haltung die Nationalbank zum Projekt Utility Settlement Coin (USC) einnehmen soll,  an dem einige internationale Banken unter Federführung der UBS  arbeiten.

Von den technischen Details mal abgesehen - die sowieso kein gewöhnlich Sterblicher versteht - sind USC (fast) wie die Kryptowährung Bitcoin.

Jedoch nicht auf der Basis einer dubiosen Kunstwährung ohne Verankerung in der Realwirtschaft, deren Schöpfung (Mining) auf dem Computer überdies enorm viel Energie verschwendet. Sondern auf der Basis des Schweizer Frankens.

Das digitale Fusionsprodukt USC/CHF kann dank der Blockchain-Technik gleich wie Bitcoin für direkte, anonyme Überweisungen zwischen Gläubigern und Schuldner verwendet werden - Ohne dazutun eines Intermediärs wie einer Bank, einer Kreditkarte oder einem Börsenhändler.

Der digitalisierte Franken wäre ein ideales anonymes Zahlungsmittel im Internet und die Basis eines neuen, digitalisierten Schweizer Finanzplatzes obendrein.

Das Bankgeheimnis ist tot, es lebe der digitalisierte Franken, sagen sie bei der UBS. Axel Weber und Sergio Ermotti hoffen, dass die Nationalbank beim USC mittut.

PS: Das Konzept USC funktioniert selbstverständlich auch auf der Basis anderer Währungen.

Sonntag, 13. November 2016

Trumps Wahlsieg stürzt die NZZ, Eric Gujer und Veit Dengler in die Krise

Chefredaktor Eric Gujer schweigt. Bald eine Woche nach Trumps Triumph hat sich der erste Auslandkommentator von der Falkenstrasse noch nicht zur neuen Lage geäussert. Obwohl er von seiner Brötchengeberin gut dafür bezahlt wird, der NZZ-Leserschaft den Gang der Dinge auf der Welt zu erklären.

Gujers Schweigen in einem Moment, wo diese Erklärungen ganz besonders nötig wären zeigt, dass er im Ernstfall nicht als nüchtern analysierender Auslandsjournalist reagiert, sondern  als verunsicherter Nato-Propagandist.

Man darf annehmen, dass es ihm die Sprache wegen seiner Nato-Linie gegen Dämon Putin in der Ukrainekrise verschlagen hat.

Sollte Präsident Trump den im Wahlkampf versprochenen Ausgleich mit Putin tatsächlich realisieren, wird die Nato so wie heute aufgestellt überflüssig.

Dann verlieren nicht nur die Grosszahl der Generäle und zivilen Top-Bürokraten im Nato-Hauptquartier in Brüssel den Job. Dann dürfte auch Nato-Propagandist Gujer, kaum mehr NZZ-Chefredaktor bleiben können.

Und wenn, dann nur um den Preis des Verlustes der Glaubwürdigkeit seines Blattes in jenen Kreisen, wo es diese noch nicht verloren hat.

Dass Präsident Trump und Präsident Putin die USA und Russland wieder versöhnen, ist meiner Meinung nach nicht ausgeschlossen. Geostrategisch wäre ein solcher Schritt ein schlauer Schachzug des taumelnden US-Imperiums. Ein Russland näher an den USA ist gleichzeitig auch ein Russland ferner von China. Der aufsteigenden neuen Weltmacht, die Trump auch schon als Hauptfeind der USA titulierte.

Wer weiss, vielleicht war es Meisterstratege Henry Kissinger, der Trump den Ausgleich mit Putin eingeflüstert hat? Schliesslich war das "Renversement des Alliances mit dem Kissinger die USA 1971 in eine faktisches Bündnis mit China führte, das eine Element des späteren Sieges der USA im Kalten Krieg über die Sowjetunion. (Das andere Element war die nicht funktionierende sowjetische Planwirtschaft.)

PS: Während der NZZ-Chefredaktor schweigt, twittert NZZ-CEO Veit Dengler eifrig Durchhalteparolen. "When you think it's too late, be careful you don't let that become your excuse for giving up".







Samstag, 12. November 2016

Wo ist Eric Gujer?

Für die Medien ist Trumps Wahlsieg überall Chefsache,  doch NZZ-Chefredaktor Eric Gujer schweigt.

Das ist umso erstaunlicher, als der überzeugte Amerikafreund in Washington über gute Beziehungen verfügt. Der Verlag des dortigen neokonservativen Thinktanks AEI hat mal ein Buch von ihm veröffentlicht.

Oder muss man heute sagen verfügte? Muss Gujer sein Adressbüchlein nach Trumps Triumpf jetzt shreddern?

Schon möglich. Der Shakeout in der United States Intelligence Community, dem Zusammenschluss der 17 Nachrichtendienste der USA, ist zurzeit in vollem Gang. Und man darf annehmen, dass zahlreiche Clintonistas ihren Job verlieren, darunter wohl auch einige Gujer-Buddies.

Und jetzt weiss der NZZ-Chefredaktor nicht mehr was schreiben - okay, vielleicht hat er ja auch nur eine Grippe.

Fakt ist, auch die gescheiterten Clintonistas bei der NZZ müssen sich zum neuen grossen Bruder Donald neu positionieren.

Hic Rhodus, hic salta!