Die US-amerikanische, Europäische, Japanische und Britische Zentralbank haben alle ein grosses Problem: Zuviele Staatsobligationen, Obligationen von staatlichen und halbstaatlichen Institutionen sowie notleidende Bankkredite in der Bilanz.
Diese Aufblähung der Aktiven entstand als Folge einer Anti-Krisen-Geldpolitik, die nach der Finanzkrise vor zehn Jahren davon ausging, der Kauf von Staatobligationen und die Rettung maroder Banken mit selbstgedrucktem Geld könne die Wirtschaft wieder ankurbeln.
Weil diese Hoffnung nicht aufging hat die EZB heute für knapp 2 Billionen Franken Eurozone-Staatsobligationen in der Bilanz, die BoJ für knapp 4 Billionen und das US-Fed für gut 2 Billionen. Dazu kommen bei allen drei Instituten noch weitere Billionenguthaben bei staatlichen und halbstaatlichen Institutionen. Beim US-Fed beispielsweise, bestehen 90 Prozent der Aktiven aus US-Treasuries und Obligationen der staatlichen Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddy Mac. Dass die jeweiligen Staaten solch gigantische Schulden je wieder zurückzahlen können scheint wenig wahrscheinlich.
Schulde ich dir 1 Milliarde, bin ich in deiner Hand, schulde ich dir 1 Billion bist du in meiner Hand. Gemäss diesem ehernen Gesetz der Schuldenwirtschaft befinden sich die genannten Zentralbanken in Geiselhaft ihrer jeweiligen Regierungen.
Nicht so die Schweizerische Nationalbank (SNB).
Die SNB hat keine Bundesobligationen gekauft, und der durch die UBS-Rettung die Bilanz gespülte Finanzmüll ist längst wieder entsorgt. Die Aufblähung der Aktiven in der SNB-Bilanz ist die Folge des Kaufes von Euros gegen selbstgedruckte Franken.
90 Prozent der SNB-Aktiven sind Devisenreserven. Im Prinzip beeinflussen diese Devisenreserven die Wirtschaftsentwicklung im Frankenraum nur indirekt und wenn, dann positiv.
Ein Problem hingegen ist die Höhe der Devisenreserven, weil der Betrag von über 700 Millonen Franken die Dimension des ungefähr gleich grossen Schweizer Bruttoinlandproduktes (BIP) sprengt.
Das weltweit beispiellose Verhältnis der SNB-Devisenreserven zum Schweizer BIP von 1:1 beeinträchtigt den Spielraum der Geldpolitik und muss durch Schaffung eines Staatsfonds von 400 Milliarden Franken reduziert werden.
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