Gestern veröffentlichte die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich einen Report zum Kryptocash, einer zurzeit von zahlreichen Zentralbanken angedachten neuen elektronischen Geldsorte, mit der ohne Dazwischenschaltung eines Bankkontos gleichermassen anonym bezahlt werden kann, wie mit Banknoten einer Zentralbank.
So ein elektronischer Franken wäre gleich viel Wert wie eine Frankenmünze. Und 1000 elektronische Franken wären gleich viel wert wie eine Tausendernote.
Doch anders als mit der Banknote, die ich physisch über den Ladentisch schieben muss, kann ich mit dem e-Franken durch direkte Übertragung per Smartphone bezahlen, ohne dass eine Debit- oder Kreditkarte, bzw. ein Bank- oder Postkonto eines privaten Finanzinstitutes dazwischengeschaltet werden muss.
Die e-Franken wird direkt von der Nationalbank (SNB), oder einer neuen SNB-Anexanstalt ausgegeben, und von den gleichen Währungs- und Goldreserven gesichert, wie die zwei bisherigen SNB-Geldsorten, das Notengeld und das Giralgeld. Und können als volle Kryptowährung ausgegeben werden, oder von einem kontrollierten System, in dem nur reinkommt, wer der SNB bekannt ist.
Der hohe Giralgeldüberschuss, den die SNB aufgrund der enormen Eurokäufe der letzten Jahre in der Bilanz akkumuliert hat, kann durch die Umwandlung des Giralgeldüberschusses in e-Franken abgebaut werden.
Auffallend ist die Bedeutung die der BIZ-Kryptocash Report den "Utility Settlement Coins" (USC) gibt, einem Projekt von UBS, Credit Suisse und zahlreicher anderer globalisierter Investmentbanken.
Diese USC sind das Spiegelbild eines Korbes verschiedener Zentralbankwährungen, den die Privaten Banken die beim Projekt mittun, als Sicherheit für jedes USC Token das sie herausgeben, in einem Treuhandkonto bei der betreffenden Zentralbank hinterlegen.
Diese USC werden überflüssig, sobald die Nationalbank oder eine andere Zentralbank eine eigene e-Geldsorte einführen, auch wenn das System der privaten USC-Emittenten technisch funktioniert.
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