Vor kaum zwei Monaten neu als Ressortleiter-Stellvertreter Wirtschaft zum Tages-Anzeiger gekommen, riskiert der deutsche Wirtschaftsredaktor Holger Alich im heutigen Blatt bereits eine dicke Lippe.
"Die Schweiz darf nicht naiv sein" schreibt Alich, und fordert mit Hinweis auf die Verhältnisse in den USA und der EU auch in der Schweiz Staatseingriffe gegen den "Kaufrausch" chinesischer Firmen.
Die Argumentation seines anti-chinesischen TA-Leitartikels entspricht im Grunde den Ansichten des einstigen Trump-Beraters Steve Bannon, der heute auf dem rechtsradikalen US-amerikanischen Newsportal Breitbart den Wirtschaftskrieg der USA gegen China fordert.
Die Forderung des Tages-Anzeiger-Wirtschafts-Stv. nach geopolitischem Protektionismus wirft nicht nur die Grundprinzipien des wirtschaftsliberalen Freihandels über Bord, sondern auch die traditionelle Schweizer Neutralität, und Sinn und Geist des Freihandelsabkommens Schweiz-China obendrein.
Journalistisch ist das alles nicht. Non-Story. Neue Fakten aus Politik und Wirtschaft fehlen. Es handelt sich vielmehr um einen ideologisch bedingten Vorstoss eines TA-Redaktors zur Destabilisierung des Freihandelsabkommens Schweiz-China.
Angesichts dieser ideologischen Frontalattacke gegen die Schweizer Aussenwirtschaftspolitik stellt sich die Frage, wo Holger Alichs Loyalitäten laufen.
Vielleicht sollt sich TA-Journalismusqualitätschef Res Strehle gelegentlich der politischen Instrumentalisierung von Tamediaprodukten durch einzelne Redaktoren widmen. Seit der kommerziell erzwungenen Abschaffung der alten Tamedia-Redaktionsstrukturen hst diese Problematik viel an Bedeutung gewonnen.
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