Freitag, 11. April 2025

Alle reden vom Trump'schen Handelskrieg - der Trump'sche Währungskrieg ist für die Schweiz gefährlicher

Der gegenwärtige US-Handelskrieg schwächt auch den Dollar. Der Tiefpunkt des Dollarkurses gegenüber dem Franken lag in der vergangenen Woche bei 81 Rappen pro Dollar.

Kaufkraft bereinigt, bedeutet das eine erhebliche Überbewertung des Frankens.

Die Ursache des sinkenden Dollarkurses liegt in einem Kapitalzufluss aus dem Dollar in den Franken.

Treiber dieses Zuflusses ist Trumps America-First-Wirtschaftspolitik, welche die Schwächung des Dollarkurses anstrebt, zwecks Senkung der Exportpreise zwecks Stärkung der Exportindsustrie zwecks Reindustrialisierung des Landes.

Aus Schweizer Sicht ist die Franken-Überbewertung gegenüber dem Dollar noch gravierender als die langjährige Überbewertung des Frankens zum Euro, welche die Nationalbank durch massive Eurokäufe abfederte, um die Preise der Schweizer Exportindustrie in deren wichtigstem Markt, der EU, zu stabilisieren.

Beim Dollar geht es nicht nur um die Schwächung des überbewerteten Frankes zur Stabilisierung der Exportpreise der hiesigen Industrie im US-Markt, die aufgrund der Trump-Importzölle eh schon steigen, sondern darüberhinaus auch um schwerwiegende Auswirkungen des unterbewerteten Dollars auf dem Schweizer Finanzplatz.

Das Volumen der wichtigste Währung der Welt im globalen Raum, aus historischen Gründen auch Eurodollars genannt, übertrifft das Dollarvolumen in der US-Binnenwirtschaft um ein vielfaches.

Dieses gigantischen Dollar-Reservoir speist die Nachfrage nach der Hartwährung Franken, weil jeder in Franken gewechselte Dollar vor dem erwarteten Wertverlust dieser Währung schützt.

Zur Abfederung von Währungsverlusten können die grossen Akteure der dollarisierten Weltfinanz ihre weichen Dollars mit speziellen Instrumenten wie Währungs-Swaps und anderem mit der Hartwährung Franken koppeln.

Davon könnten einige grosse Banken profitieren, insbesondere die UBS und die Schattenbank Partners Group.

Aus volkswirtschaftlicher Sicht hingegen, brächte diese neue Sektor auf dem Finanzplatz eine fatale Vertiefung des bereits allzuhohen Finanzialisierungsgrades. Die Schweiz braucht weniger Finanzwirtschaft und mehr Realwirtschaft.

Falls die Nationalbank nichts gegen den übermässigen Dollarzufluss und die dadurch induzierte Frankenstärke unternimmt, werden nicht nur die Exporte der hiesige Industrie in die USA geschwächt, ebenso werden die Weichen der Wirtschaftsentwicklung in die falsche Richtung gestellt.

Falls etwas gegen die Dollarschwemme unternommen wird, dürften Negativzinsen als Abwehrmassnahme nicht mehr ausreichen. Das Direktorium müsste zu drastischeren Mitteln greifen, den Giftschrank öffnen und Kapitalverkehrskontrollen einführen, also eine Bewilligungspflicht für den Umtausch von Dollar in Franken und umgekehrt.

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