Donnerstag, 17. April 2025

Dünne Eigenkapitaldecke, fetter OTC-Derivatebestand - UBS auf Crashkurs

Der UBS geht es nicht gut.

Sie ist ein systemisch relevanter Mitspieler in der dollardominierten Westfinanz.

Und gleichzeitig mit Abstand der grösste Player im Franken-Inlandgeschäft.

In beiden Geschäftsbereichen hat sie gröbere Strukturprobleme.

Ganz abgesehen davon, sind die beiden Bereiche der UBS aufgrund des rasch laufenden Wandels in Weltwirtschaft, Welthandel und Weltfinanz je länger je weniger kompatibel.

Probleme im globalen, dollarisierten Derivatgeschäft

Als eine von 29 G-Sifis gemäss Kriterien des BIZ-Global Stabilität Board, muss die Bank (im Prinzip) die Stabilitätskriterien der Bankregulatoren in allen bearbeiteten Jurisdiktionen erfüllen. Allen voran in ihrem Hauptmarkt USA.

Das schafft die UBS nicht mehr.

Vor zwei Tagen musste die CFDT, die Behörde welche die Derivatmärkte der USA reguliert und überwacht, der UBS vor zwei Tagen am 15. April eine Ausnahme ihrer Regeln im Derivatgeschäft gewähren.

Dies infolge der Übernahme von hochriskanten OTC-Derivaten aus dem CS-Bestand, d.h. nicht, oder nur wenig gehandelter Finanzermingeschäfte zwischen Grossbanken und Schattenbanken wie bsp. die Zuger Partners Group. 

Die CFDT musste dies tun, weil die UBS als G-Sifi to big-to-fail ist. (Bei der CS trat dieser Moment 2020 ein, als die Finma die CS-Eigenmittelanforderungen mit dem sogenannten regulatorischen Filter lockern musste.)

Probleme im Franken-Geschäft

Auch im Franken-Wirtschaftsraum ist die UBS to-big-to-fail.

Weil Bundesrätin Karin Keller-Sutter schlecht beraten ist, glaubt sie, das Risiko eines dritten Grossbankencrashs könne mit schärferen Eigenkapitalanforderungen gesenkt werden.

Wunschdenken. Die seit Beginn der 1980er Jahre eingetretene Hyperfinanzialisierung liess die Funktion des Eigenkapitals als Sicherheitspuffer völlig verpuffen.

Aus Sicht der Schweizer Landesinteressen muss der Wasserkopf UBS raschmöglichst abgelassen werden. Meines Erachtens am besten durch eine Aufspaltung in drei kapitalmässig und personell getrennte Teile, die in den Jurisdiktionen Schweiz, USA und Hongkong separat inkorporiert sind.

Die UBS im amerikanisch-chinesischen Wirtschaftskrieg

Aus geopolitischer Sicht sind alle dollarbasierten G-Sifis Auslaufmodelle. Technologisch basieren sie auf dem veralteten SWIFT-System, das technisch nicht mit der kommenden, von China aufgebauten volldigitalisierten BRICS-Finanzinfrastruktur mithalten kann. 

In der auch in der Westfinanz laufenden Volldigitaliserung, siehe pointzeroforum.com, haben die G-Sifis schlechte Karten, sie werden von den gigantischen US-IT-Konzernen verdrängt.

Besonders bedroht ist die UBS, die bei der CFTC - also einem Teil der Trump-Administration - bereits Staatshilfe in Form aufgeweichter Regeln beantragen musste.

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