Ich meine, das neue NZZ-Feuilleton von René Scheu wird zum "cultural signifier" der geplanten Digitalplattform nzz.de.
Scheus Berufung zur Neuerfindung des deutschsprachigen (Feuilleton)Liberalismus im 21. Jahrhundert ist der ideale Triebstoff für die geplante transnationale deutschsprachige Digitalplattform nzz.de. Vom Scheu erwarte ich eine intellektuelle Grossoffensive zur Fusion von Neo-, Ordo- und anderer Bindestrichliberalismen zum neuen deutschen (Feuilleton) Liberalismus. Karen Horn sucht neue Aufgaben und auch der bald-Rentner Gerhard Schwarz steht bereit. Dass Scheu sich in ideologischen Grabenkämpfen à la Hayek Gesellschaft verheizt, ist aufgrund seiner bisherigen Arbeit in den Schweizer Monatsheften trotzdem nicht zu erwarten.
Der Pfupf, den Scheu zum Aufbau von nzz.de bringt, vermögen die zwei auslandösterreichischen Fachkräfte nicht zu leisten, die heute bei der NZZ als CEO und Chefredaktorin digital in der Verantwortung stehen. Veit Dengler und Anita Zielina sind, ebenso wie ihr Kind nzz.at voll österreichfixiert. Oder besser gesagt negativ-österreichfixiert. Ihre Sicht auf ihr Heimatland deckt sich mutatis mutandis mit der Sicht von Lukas Bärfuss auf die Schweiz. Wenn Dengler/Zielina so weitermachen, fahren sie nicht bloss nzz.at, sondern die ganze NZZ an die Wand.
Die national-liberal-konservative SVP, insbesondere deren starke Männer Christoph Blocher und Roger Köppel können sich freuen. Dengler und Zielina sind mit Kopf und Herz in Österreich. Dengler wirft dort, wie einst die Migros, Schweizerfranken aus dem Fenster. Und wenn in der Schweiz gewählt wird. muss er sich von seinem Chefredaktionskollegen Patrick Müller wegen Unkenntnis der hiesigen Verhältnisse demütigen lassen, während Zielina Ferien macht, statt dafür zu sorgen dass nzz.ch während des Wahlkampfes mehr Klicks bekommt.
Wer weiss, sollten unsere beiden Auslandösterreicher vom Sechseläutenplatz die NZZ tatsächlich runinieren, avanciert der abverheite Wunschkanditat des NZZ-Verwaltungsrates Markus Somm dort trotzdem noch zum Chefredaktor.
Freitag, 23. Oktober 2015
Mittwoch, 21. Oktober 2015
Geografische statt strukturelle Trennung: Credit Suisse macht den gleichen Fehler wie die UBS
Neue Besen kehren gut. Der neue CS-CEO Tidjane Thiam reorganisiert und installiert neue Führungskräfte.
Wie ich soeben lese soll die Geschäftseinheit Schweiz aus der CS ausgegliedert und separat an die Börse gebracht werden. Ein gleiches hat die UBS, wenn auch ohne Börsengang der neuen UBS Schweiz, bereits getan.
Vom Standpunkt der Interessen des Wirtschaftsstandorts Schweiz und seiner Währung ist beides falsch, weil damit die Too-big-to-fail-Problematik nicht nachhaltig entschärft werden kann.
Die beiden neuen Grossbanken UBS Schweiz und CS Schweiz wollen weiterhin ein, wenn auch abgespecktes Investmentbanking betreiben und bleiben überdies in einem Finanzkonglomerat anglo-amerikanischer Art eingebettet, das Wertschriften-Eigenhandel mit Kreditgewährung an sich selbst (Geldschöpfung) koppelt.
CS Schweiz und UBS Schweiz sind weiterhin dem finanzkapitalistischen Bankenmodell verpflichtet, das der Welt den Crash von 2008 bescherte. Dieses Modell funktioniert nicht ohne implizite Staatsgarantie von Nationalbank und Bundeskasse.
Was der Wirtschaftsstandort Schweiz und die Frankenwährung brauchen ist ein realkapitalistisches Trennbankenmodell. Nur die strukturelle Trennung des Wertschriften-Eigenhandels vom Geschäfts- und Kreditbankwesen kann eine neuerliche Grossbankenrettung durch den Staat nachhaltig verhindern.
Diese strukturelle Trennung verlangt regulatorische Eingriffe in die heutige Funktionsweise des Bankensystems. Der neue Ständerat wäre gut beraten, die vom Nationalrat Ende September mit zwei praktisch gleichlautenden Motionen von SP und SVP verabschiedete Einführung der gesetzlichen Trennung von Wertschriftenhandel (Spekulation) und Geschäftsbankwesen (Finanzierung der Realwirtschaft) zu unterstützen.
Zu hoffen bleibt, dass der frischgebackene Zürcher Ständerat Daniel Jositsch (SP) erkennt, dass sein Nein zur nötigen Strukturreform des Bankensystems im Nationalrat ein Fehler war. Für Sozialdemokraten sowieso, aber auch für die Zürcher Steuerzahlerinnen und Steuerzahler von der SVP die kein Interesse daran haben können, den UBS und CS Aktionären eine gratis Staatsgarantie zu geben.
Wie ich soeben lese soll die Geschäftseinheit Schweiz aus der CS ausgegliedert und separat an die Börse gebracht werden. Ein gleiches hat die UBS, wenn auch ohne Börsengang der neuen UBS Schweiz, bereits getan.
Vom Standpunkt der Interessen des Wirtschaftsstandorts Schweiz und seiner Währung ist beides falsch, weil damit die Too-big-to-fail-Problematik nicht nachhaltig entschärft werden kann.
Die beiden neuen Grossbanken UBS Schweiz und CS Schweiz wollen weiterhin ein, wenn auch abgespecktes Investmentbanking betreiben und bleiben überdies in einem Finanzkonglomerat anglo-amerikanischer Art eingebettet, das Wertschriften-Eigenhandel mit Kreditgewährung an sich selbst (Geldschöpfung) koppelt.
CS Schweiz und UBS Schweiz sind weiterhin dem finanzkapitalistischen Bankenmodell verpflichtet, das der Welt den Crash von 2008 bescherte. Dieses Modell funktioniert nicht ohne implizite Staatsgarantie von Nationalbank und Bundeskasse.
Was der Wirtschaftsstandort Schweiz und die Frankenwährung brauchen ist ein realkapitalistisches Trennbankenmodell. Nur die strukturelle Trennung des Wertschriften-Eigenhandels vom Geschäfts- und Kreditbankwesen kann eine neuerliche Grossbankenrettung durch den Staat nachhaltig verhindern.
Diese strukturelle Trennung verlangt regulatorische Eingriffe in die heutige Funktionsweise des Bankensystems. Der neue Ständerat wäre gut beraten, die vom Nationalrat Ende September mit zwei praktisch gleichlautenden Motionen von SP und SVP verabschiedete Einführung der gesetzlichen Trennung von Wertschriftenhandel (Spekulation) und Geschäftsbankwesen (Finanzierung der Realwirtschaft) zu unterstützen.
Zu hoffen bleibt, dass der frischgebackene Zürcher Ständerat Daniel Jositsch (SP) erkennt, dass sein Nein zur nötigen Strukturreform des Bankensystems im Nationalrat ein Fehler war. Für Sozialdemokraten sowieso, aber auch für die Zürcher Steuerzahlerinnen und Steuerzahler von der SVP die kein Interesse daran haben können, den UBS und CS Aktionären eine gratis Staatsgarantie zu geben.
Montag, 19. Oktober 2015
Strukturelle statt geografische Trennung im Bankgeschäft: Deutsche Bank restrukturiert besser als die UBS
Heute Morgen machte die Deutschen Bank die bankbetriebswirtschaftlichen Eckpunkte ihrer laufenden grosse Reorganisation bekannt.
Im Zentrum steht die Abtrennung des globalen Wertschriftenhandels vom bisherigen Investmentbanking. Neu sollen Bankdienstleistungen im Bereiche der Beratung und Finanzierung von Unternehmen separat vom Wertpapiergeschäft geführt und organisiert werden.
Damit rückt die Deutsche Bank vom wertschriftenhandels-zentrierten Bankingmodell ab, das die Deutsche Bank nach dem Fall der Mauer vor 25 Jahren von der Wall Street importierte.
Wird diese strukturelle Trennung im Bankgeschäft so umgesetzt wie heute verkündet, dann hat die Deutsche Bank den ersten Schritt zum Rückbau der anglo-amerikanischen Hyper-Finanzialisierung, gemacht, welcher die Welt die seit 2007 andauernde Finanzkrise verdankt.
Auch die UBS steckt auch mitten in einer Reorganisation, die allerdings einem anderen Drehbuch folgt. Die UBS splittet sich nicht strukturell sondern geografisch, entlang der Schweizer Landesgrenze. UBS gründete eine neue Schweizer Bank, die angeblich ohne Staatskredite gerettet werden kann, wenn sich die unreformierte Gesamtbank nochmals verspekuliert.
UBS-Nationalstrategie oder Deutsche-Bank-Strukturreform, das ist hier die Frage. Ich denke die Deutsche Bank machts besser, selbst wenn die Finma der UBS noch ein paar Prozente mehr Eigenkapital verordnen sollte.
Im Zentrum steht die Abtrennung des globalen Wertschriftenhandels vom bisherigen Investmentbanking. Neu sollen Bankdienstleistungen im Bereiche der Beratung und Finanzierung von Unternehmen separat vom Wertpapiergeschäft geführt und organisiert werden.
Damit rückt die Deutsche Bank vom wertschriftenhandels-zentrierten Bankingmodell ab, das die Deutsche Bank nach dem Fall der Mauer vor 25 Jahren von der Wall Street importierte.
Wird diese strukturelle Trennung im Bankgeschäft so umgesetzt wie heute verkündet, dann hat die Deutsche Bank den ersten Schritt zum Rückbau der anglo-amerikanischen Hyper-Finanzialisierung, gemacht, welcher die Welt die seit 2007 andauernde Finanzkrise verdankt.
Auch die UBS steckt auch mitten in einer Reorganisation, die allerdings einem anderen Drehbuch folgt. Die UBS splittet sich nicht strukturell sondern geografisch, entlang der Schweizer Landesgrenze. UBS gründete eine neue Schweizer Bank, die angeblich ohne Staatskredite gerettet werden kann, wenn sich die unreformierte Gesamtbank nochmals verspekuliert.
UBS-Nationalstrategie oder Deutsche-Bank-Strukturreform, das ist hier die Frage. Ich denke die Deutsche Bank machts besser, selbst wenn die Finma der UBS noch ein paar Prozente mehr Eigenkapital verordnen sollte.
Sonntag, 18. Oktober 2015
Ist NZZ-Feuilletonchef René Scheu der bessere NZZ-Chefredaktor als Auslandjournalist Eric Gujer?
Wenn ich NZZ-Verwaltungsrat wäre, würde ich Chefredaktor Eric Gujer raschmöglichst durch den neuen Feuilletonchef René Scheu ersetzen.
Warum?
Ein sattelfester liberaler Doktrinär eignet sich besser als Fahnenträger des angestrebten nzz.de Portals als ein geheimdienstnaher Aussenpolitiker.
Das zeigen die bisherigen Erfahrungen mit dem nzz.at Portal wo Gujer bislang keine Rolle zu spielen vermochte. Aus welcher Perspektive heraus sollte er auch die grosse Aussenpolitik kommentieren?Aus europäischer, amerikanischer oder gar aus schweizerischer?
Weil die drei deutschsprachigen Länder D, A und CH unterschiedliche politische und wirtschaftliche Interessen haben läuft Gujer bei nzz.at ständig Gefahr, sich in den chaotischen Niederungen der laufenden heissen und kalten politischen und militärischen Kriege zu verheizen. (Während NZZ-CEO Veit Dengler von der Abwesenheit des NZZ-Chefredaktors bei nzz.at profitieren, der sich dort als Blogger profilieren kann.)
Réne Scheu hingegen, der neue coole, liberale NZZ-Feuilletonchef könnte sowohl auf nzz.at als auch auf nzz.de brillieren. Und die Marke nzz.de im grossen Krieg der Ideen, Weltanschauungen und Religionen als relevante Plattform des entstehenden digitalisierten deutschen Sprachraums etablieren.
Dann hätten unsere lieben österreichischen Freunde von nzz.at einen gewieften antimonarchistischen Debattierer als Chef und die öffentlich-rechtlichen deutschen TV-Anstalten bekämen entlich eine Alternative zum ewigen Talkshow-Gast Roger Köppel.
Warum?
Ein sattelfester liberaler Doktrinär eignet sich besser als Fahnenträger des angestrebten nzz.de Portals als ein geheimdienstnaher Aussenpolitiker.
Das zeigen die bisherigen Erfahrungen mit dem nzz.at Portal wo Gujer bislang keine Rolle zu spielen vermochte. Aus welcher Perspektive heraus sollte er auch die grosse Aussenpolitik kommentieren?Aus europäischer, amerikanischer oder gar aus schweizerischer?
Weil die drei deutschsprachigen Länder D, A und CH unterschiedliche politische und wirtschaftliche Interessen haben läuft Gujer bei nzz.at ständig Gefahr, sich in den chaotischen Niederungen der laufenden heissen und kalten politischen und militärischen Kriege zu verheizen. (Während NZZ-CEO Veit Dengler von der Abwesenheit des NZZ-Chefredaktors bei nzz.at profitieren, der sich dort als Blogger profilieren kann.)
Réne Scheu hingegen, der neue coole, liberale NZZ-Feuilletonchef könnte sowohl auf nzz.at als auch auf nzz.de brillieren. Und die Marke nzz.de im grossen Krieg der Ideen, Weltanschauungen und Religionen als relevante Plattform des entstehenden digitalisierten deutschen Sprachraums etablieren.
Dann hätten unsere lieben österreichischen Freunde von nzz.at einen gewieften antimonarchistischen Debattierer als Chef und die öffentlich-rechtlichen deutschen TV-Anstalten bekämen entlich eine Alternative zum ewigen Talkshow-Gast Roger Köppel.
Dienstag, 6. Oktober 2015
Die überschüssigen Währungsreserven der Nationalbank gehören in einen Staatsfonds
Die enormen Eurokäufe der Nationalbank zur Verteidigung der Kursuntergrenze von September 2011 bis Januar 2015 liessen die Fremdwährungsreserven der Schweizerischen Nationalbank explodieren.
Seit Januar 2015 wachsen die Fremdwährungsbestände weiter - und weiter solange das Vertrauen in den Franken als "Sicherer Hafen" weiterbesteht. Die Probleme von Dollar, Euro, Pfund und Yen lassen vermuten, dass dieser Effekt nicht so schnell verschwindet.
Heute beschränken die überschüssigen Fremdwährungsreserven ernsthaft die Wirksamkeit der geldpolitischen Instrumente der Nationalbank.
Wachsen sie noch weiter, mutiert die oberste Währungshüterin des Frankens zu einem geldpolitisch wirkungslosen Währungshedgefonds der seinen verfassungsmässigen geldpolitischen Auftrag der Verteidigung volkswirtschaftlichen Landesinteressen nicht mehr erfüllen kann.
Der Erhalt der Nationalbank als handlungsfähige Währungshüterin erfordert - im Landesinteresse - die raschmöglichste Ausgliederung von 400 Milliarden Fremdwährungsreserven auf die separate Rechnung eines Schweizerischen Staatsfonds.
Die Lücke die durch den Wegfall der überschüssigen Fremdwährungsreserven auf der Aktivseite der Nationalbankbilanz entsteht kann kompensiert werden durch den Wegfall von Giroguthaben des Bankensystems auf der Passivseite. Diese Giroguthaben sind nicht im Wirtschaftsraum Schweiz zirkuliendes, elektronisches Nationalbank-Buchgeld das entstand, weil die Nationalbank die bei den Banken gekauften Euros damit bezahlt hat.
Der Schweizerische Staatsfonds verwaltet Vermögen und den Ertrag im volkswirtschaflichen Landesinteresse.
Seit Januar 2015 wachsen die Fremdwährungsbestände weiter - und weiter solange das Vertrauen in den Franken als "Sicherer Hafen" weiterbesteht. Die Probleme von Dollar, Euro, Pfund und Yen lassen vermuten, dass dieser Effekt nicht so schnell verschwindet.
Heute beschränken die überschüssigen Fremdwährungsreserven ernsthaft die Wirksamkeit der geldpolitischen Instrumente der Nationalbank.
Wachsen sie noch weiter, mutiert die oberste Währungshüterin des Frankens zu einem geldpolitisch wirkungslosen Währungshedgefonds der seinen verfassungsmässigen geldpolitischen Auftrag der Verteidigung volkswirtschaftlichen Landesinteressen nicht mehr erfüllen kann.
Der Erhalt der Nationalbank als handlungsfähige Währungshüterin erfordert - im Landesinteresse - die raschmöglichste Ausgliederung von 400 Milliarden Fremdwährungsreserven auf die separate Rechnung eines Schweizerischen Staatsfonds.
Die Lücke die durch den Wegfall der überschüssigen Fremdwährungsreserven auf der Aktivseite der Nationalbankbilanz entsteht kann kompensiert werden durch den Wegfall von Giroguthaben des Bankensystems auf der Passivseite. Diese Giroguthaben sind nicht im Wirtschaftsraum Schweiz zirkuliendes, elektronisches Nationalbank-Buchgeld das entstand, weil die Nationalbank die bei den Banken gekauften Euros damit bezahlt hat.
Der Schweizerische Staatsfonds verwaltet Vermögen und den Ertrag im volkswirtschaflichen Landesinteresse.
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