Freitag, 23. Oktober 2015

Frankfurter, Hamburger und Münchner Feuilletonisten hütet euch, der kleine Zürcher René Scheu steht vor dem Tor

Ich meine, das neue NZZ-Feuilleton von René Scheu wird zum "cultural signifier" der geplanten Digitalplattform nzz.de.

Scheus Berufung zur Neuerfindung des deutschsprachigen (Feuilleton)Liberalismus im 21. Jahrhundert ist der ideale Triebstoff für die geplante transnationale deutschsprachige Digitalplattform nzz.de. Vom Scheu erwarte ich eine intellektuelle Grossoffensive zur Fusion von Neo-, Ordo- und anderer Bindestrichliberalismen zum neuen deutschen (Feuilleton) Liberalismus. Karen Horn sucht neue Aufgaben und auch der bald-Rentner Gerhard Schwarz steht bereit. Dass Scheu sich in ideologischen Grabenkämpfen à la Hayek Gesellschaft verheizt, ist aufgrund seiner bisherigen Arbeit in den Schweizer Monatsheften trotzdem nicht zu erwarten.

Der Pfupf, den Scheu zum Aufbau von nzz.de bringt, vermögen die zwei auslandösterreichischen Fachkräfte nicht zu leisten, die heute bei der NZZ als CEO und Chefredaktorin digital in der Verantwortung stehen. Veit Dengler und Anita Zielina sind, ebenso wie ihr Kind nzz.at voll österreichfixiert. Oder besser gesagt negativ-österreichfixiert. Ihre Sicht auf ihr Heimatland deckt sich mutatis mutandis mit der Sicht von Lukas Bärfuss auf die Schweiz. Wenn Dengler/Zielina so weitermachen, fahren sie nicht bloss nzz.at, sondern die ganze NZZ an die Wand.

Die national-liberal-konservative SVP, insbesondere deren starke Männer Christoph Blocher und Roger Köppel können sich freuen. Dengler und Zielina sind mit Kopf und Herz in Österreich. Dengler wirft dort, wie einst die Migros, Schweizerfranken aus dem Fenster. Und wenn in der Schweiz gewählt wird. muss er sich von seinem Chefredaktionskollegen Patrick Müller wegen Unkenntnis der hiesigen Verhältnisse demütigen lassen, während Zielina Ferien macht, statt dafür zu sorgen dass nzz.ch während des Wahlkampfes mehr Klicks bekommt.

Wer weiss, sollten unsere beiden Auslandösterreicher vom Sechseläutenplatz die NZZ tatsächlich runinieren, avanciert der abverheite Wunschkanditat des NZZ-Verwaltungsrates Markus Somm dort trotzdem noch zum Chefredaktor.

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