Wie das Wall Street Journal berichtet, ist der Saudische Grossaktionär Saudi National Bank bereit gewesen, die CS mit einer Finanzspritze von 5 Milliarden Dollar zu stützen, unter der Bedingung von Nationalbankgarantien bei Liquiditätsproblemen.
Darauf habe die UBS-Boss Colm Kelleher sein Kaufangebot von 1 Milliarde auf 3 Milliarden Franken erhöht und vom Bundesrat den Zuschlag bekommen.
Weshalb hat der Bundesrat das aus wirtschaftlicher Sicht dreifach bessere Angebot der Saudis nicht angenommen?
Erstens hätte die CS-Krise damit ohne Notrecht im Rahmen des Nationalbankgesetzes gelöst werden können, das in Stressphasen Liquiditätsgarantien für Grossbanken vorsieht.
Zweitens wären die 17 Milliarden ausstehnden CS-CoCo-Bonds nicht per FINMA-Dekret über Nacht wertlos geworden. CoCos (Contingent Convertible Capital Instruments) sind Hochzins-Anleihen, die automatisch in Aktien der Bank umgewandelt werden, wenn das Kapital einer Bank unter einen bestimmten Schwellenwert fällt.
Drittens hätten die Aktionäre nicht mit bloss etwa 60 Rappen pro Aktie vorlieb nehmen müssen.
Der Bundesrat entschied sich meines Erachtens für die wirtschaftlich schlechtere Lösung der CS-Übernahme durch die UBS entschieden, weil die USA ihn dazu drängten.
Kontakte mit US-Finanzministerin Janet Yellen hat es gegeben, wie Bundesrätin Karin Keller-Suter an der gestrigen Pressekonferenz sagte.
Ein starkes Motiv haben die USA auch, wie ich bereits in meinen zwei letzten Blogposts erläuterte. In einem Satz zusammengefasst, die USA befürchten die Stärkung der Saudi-Position in der CS könnte zur Schwächung ihrer Kontrolle der Finanzflüsse im Ölhandel führen.
Für die Saudis ist der Fall klar, die Saudi National Bank war bei der CS-Sanierung nicht erwünscht und hat etwa 1,2 Millarden der vor einem halben Jahr in die CS investierten 1.5 Milliarden Franken verloren. Nicht zu reden von der seit Jahrzehnten gross in der CS investierte Olayan Group, die von der Schweizer Traditionsbank fallen gelassen wurde. Während sich die Kataris neben den Aktienverlusten auch ihre CS-CoCo-Bond-Milliarden ans Bein streichen können.
Die bundesrätlich verfügte Zwangsübernahme der CS durch die UBS ist in doppelter Weise eine schlechte Nachrichten für den Finanzplatz Schweiz. Zum einen wird es wie bei jeder Fusion viele Entlassungen geben, und zum anderen schädigt der vis-à-vis den USA schwächelnde Bundesrat das Vertrauen der Reichen und Superreichen dieser Welt in die Funktion der Schweiz als sicherer Hafen vor einem politisch motivierten Zugriff auf ihre Geld.
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