Montag, 9. Juni 2025

Hoppla - Insideparadeplatz pumpt memecoin $VLAD

Vor kurzem publizierte Lukas Hässig auf seinem viergelesenen Online Newsletter insideparadeplatz zwei Beiträge des anonymen influencers Russian Market, dem ich bereits seit einiger Zeit folge, weil er offensichtlich von Zürich aus operiert. Beiträge hier, und hier.

Wahrscheinlich ist der Anonymus ein Einheimischer, ansonsten könnte er wohl kaum Mani Matter in Original Berndeutsch zitieren.

In seinen zwei Beiträgen hypte Russian Market das nach eigenen Angaben von ihm selbst kreierte memecoin $VLAD.

Solche privatkreierte memecoins, auch shitcoins genannt, sind die digitalisierte, legalisierte und desodorierte Version des früher illegalen Schneeballsystems (Englisch Ponzi scheme) auf der Blockchain.

Wer private Kryptocoins emittiert, und es schafft, dass viele Leute kaufen, was er aus dem Nichts kreierte, wird reich. Mit der Zeit sinkt der Preis des wertlosen memecoins und die letzten im System beissen die Hunde.

Ein Beispiel dazu ist das memecoin $TRUMP.

Entwickelt wurde $TRUMP laut chatGPT von der eng mit der Trump-Familie verbundenen CIC Digital LLC und Fight Fight Fight LLC auf der Solana-Blockchain.

Lanciert am 17. Januar 2025 mit Spitzenwert pro coin kurzfristig ca. 70$, heute noch ca 2$. Max. Kapitalisierung kurz nach Lancierung über 10 Milliarden Dollar, heute noch knapp 2. Mia.

$VLAD wurde auf der Plattform pump.fun lanciert.

Diese Plattform ermöglicht die Ausgabe von privaten Kryptocoins auf Solana für jedermann und jedefrau und alle dazwischen.

Fair-launch wie es heisst, also ohne Bevorzugung des Emittenten, mit demselben Recht, die coins zu kaufen und zu verkaufen für alle.

So weit so gut.

Doch die Geschichte geht weiter.

Als neugieriger Mensch folge ich auf X auch vladcoin@runews. Der account charakterisisert sich selbst wie folgt: "Spreading love for Russia and Putin via crypto — bringing together Gen Z and young traders in a new kind of bond."

Vladcoin@runews ist eng verbunden mit einer nach eigenen Angaben gut 5000 Nasen zählenden Memecoin-Gemeinde.

Diese Leute scharen sich um die Plattform pump.fun, wo Mann und Frau und alle dazwischen memecoins auf Blockchain starten können, fair-launch, will heissen alle haben denselben Zugriff auf neugeschaffene coins.

Am 5. Juni 11.44 hiess es auf dem Telegramm-Kanal $VLAD Coin: "The major spike in vladcoin happened after the insideparadeplatz article was published - not because of retweets from Twitter influencers. They bring nothing. This Swiss newspaper  ist read by Swiss bankers and traders (Glencore, UBS, family offices, an so on) who have real money to invest.

Then vladcoin started do dip als old holders begann swapping their vlads into some nonsense. (...) but hey, a second article on insideparadeplatz is coming soon, titled vladcoin week 2: We hit 1 million and crashed - but we're aiming for 100 million this summer.

Am 5. Juni betrug der $VLAD market cap, also der Gesamtwert aller im Umlauf befindlichen Coins berechnet nach dem aktuellen Marktpreis ca. 430'000 Dollar.

Bis zum heutigen Pfingstmontag 9. Juni 12 Uhr ist er auf 311'000 Dollar gesunken.

Russian Markets, der wohl weiss wie der Hase läuft, dürfte seine vlads unterdessen abgestossen haben, und die $$$$$ zählen, die ihm die Insideparadeplatz-Pumpe aufs Konto spülte.

Ich aber frage mich, wie es Russian Market geschafft hat, insideparadeplatz vor den Karren seiner finanziellen Interessen zu spannen?

Samstag, 19. April 2025

Nationalbankdirektorium nicht an IWF/Weltbank Tagung vertreten - Gut so!

Am Ostermontag beginnt die routinemässige Frühjahrstagung vom Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Washington.

Eine öffentliche Teilnehmerliste veröffentlichen IWF/Weltbank nicht.

Wie Medien melden, sind auch die Mitgliedsstaaten China und Russland vertreten, Russland in reduzierter aber symbolisch bedeutender Präsenz, einen formellen Ausschluss beider Staaten gibt es (noch?) nicht.

Nicht in Washington vertreten ist laut NZZ (19.4.) das Nationalbank-Direktorium (SNB).

Die Herren Schlegel und Martin, sowie Frau Tschudin lassen sich demnach von der Stellvertretenden Direktion Rosmarie Schlup vertreten, die erst vor gut einem Jahr von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung zur SNB gestossen ist.

Meines Erachtens der richtige Entscheid.

Als Hüterin der Währungsstabilität des Frankens unter den Bedingungen des von Präsident Trump entfesselten Währungskrieges Dollar gegen Yuan, kann das SNB-Direktorium in der Kampfarena IWF/Weltbank nur verlieren.

Falls die chinesische Wie-du-mir-so-ich-dir-Politik im Handelskrieg auch im Währungskrieg gegen den Dollar greift, wird der sinkende Dollarkurs einen einen enormen Dollar-Kapitalzufluss in den Sicheren Hafen Franken auslösen.

Die zur Abwehr der Dollarschwemme nötigen Kapitalverkehrskontrollen können nicht in einer Kampfarena diskutiert werden. Das ist (vielleicht) im Rahmen der verschwiegenen Bruderschaft der Zentralbankenchefs im Rahmen der BIZ-Basel möglich - okay, einige Schwestern gibts mittlerweilen auch.

Noch ein Wörtchen zur NZZ, deren Wirtschaftsredaktor die auf Basis des SNB-Mandates wohlbegründete Abwesenheit des Direktoriums in Washington nicht nachvollziehen kann. Und zur Begründung statt währungspolitischer Analyse der konkreten Situation, einen lächerlichen Vergleich der kommenden IWF/Weltbank-Tagung mit der kommenden SNB-GV im Berner Kursaal liefert.

Das heute völlig auf Deutschland fixierte einstige Schweizer Wirtschaftsblatt - Eric Gujer kommt bei mir als Wiedergänger des germanophilen Generals Wille vom Ersten Weltkrieg rein - hat seine Berliner Redaktion derart aufgeblasen, dass die Zürcher Wirtschaftsredaktion die wirtschaftlichen Schweizer Landesinteressen nicht mehr versteht, welche die Basis des verfassungsmässigen und gesetzlichen Mandates der SNB sind.

Donnerstag, 17. April 2025

Dünne Eigenkapitaldecke, fetter OTC-Derivatebestand - UBS auf Crashkurs

Der UBS geht es nicht gut.

Sie ist ein systemisch relevanter Mitspieler in der dollardominierten Westfinanz.

Und gleichzeitig mit Abstand der grösste Player im Franken-Inlandgeschäft.

In beiden Geschäftsbereichen hat sie gröbere Strukturprobleme.

Ganz abgesehen davon, sind die beiden Bereiche der UBS aufgrund des rasch laufenden Wandels in Weltwirtschaft, Welthandel und Weltfinanz je länger je weniger kompatibel.

Probleme im globalen, dollarisierten Derivatgeschäft

Als eine von 29 G-Sifis gemäss Kriterien des BIZ-Global Stabilität Board, muss die Bank (im Prinzip) die Stabilitätskriterien der Bankregulatoren in allen bearbeiteten Jurisdiktionen erfüllen. Allen voran in ihrem Hauptmarkt USA.

Das schafft die UBS nicht mehr.

Vor zwei Tagen musste die CFDT, die Behörde welche die Derivatmärkte der USA reguliert und überwacht, der UBS vor zwei Tagen am 15. April eine Ausnahme ihrer Regeln im Derivatgeschäft gewähren.

Dies infolge der Übernahme von hochriskanten OTC-Derivaten aus dem CS-Bestand, d.h. nicht, oder nur wenig gehandelter Finanzermingeschäfte zwischen Grossbanken und Schattenbanken wie bsp. die Zuger Partners Group. 

Die CFDT musste dies tun, weil die UBS als G-Sifi to big-to-fail ist. (Bei der CS trat dieser Moment 2020 ein, als die Finma die CS-Eigenmittelanforderungen mit dem sogenannten regulatorischen Filter lockern musste.)

Probleme im Franken-Geschäft

Auch im Franken-Wirtschaftsraum ist die UBS to-big-to-fail.

Weil Bundesrätin Karin Keller-Sutter schlecht beraten ist, glaubt sie, das Risiko eines dritten Grossbankencrashs könne mit schärferen Eigenkapitalanforderungen gesenkt werden.

Wunschdenken. Die seit Beginn der 1980er Jahre eingetretene Hyperfinanzialisierung liess die Funktion des Eigenkapitals als Sicherheitspuffer völlig verpuffen.

Aus Sicht der Schweizer Landesinteressen muss der Wasserkopf UBS raschmöglichst abgelassen werden. Meines Erachtens am besten durch eine Aufspaltung in drei kapitalmässig und personell getrennte Teile, die in den Jurisdiktionen Schweiz, USA und Hongkong separat inkorporiert sind.

Die UBS im amerikanisch-chinesischen Wirtschaftskrieg

Aus geopolitischer Sicht sind alle dollarbasierten G-Sifis Auslaufmodelle. Technologisch basieren sie auf dem veralteten SWIFT-System, das technisch nicht mit der kommenden, von China aufgebauten volldigitalisierten BRICS-Finanzinfrastruktur mithalten kann. 

In der auch in der Westfinanz laufenden Volldigitaliserung, siehe pointzeroforum.com, haben die G-Sifis schlechte Karten, sie werden von den gigantischen US-IT-Konzernen verdrängt.

Besonders bedroht ist die UBS, die bei der CFTC - also einem Teil der Trump-Administration - bereits Staatshilfe in Form aufgeweichter Regeln beantragen musste.

Freitag, 11. April 2025

Alle reden vom Trump'schen Handelskrieg - der Trump'sche Währungskrieg ist für die Schweiz gefährlicher

Der gegenwärtige US-Handelskrieg schwächt auch den Dollar. Der Tiefpunkt des Dollarkurses gegenüber dem Franken lag in der vergangenen Woche bei 81 Rappen pro Dollar.

Kaufkraft bereinigt, bedeutet das eine erhebliche Überbewertung des Frankens.

Die Ursache des sinkenden Dollarkurses liegt in einem Kapitalzufluss aus dem Dollar in den Franken.

Treiber dieses Zuflusses ist Trumps America-First-Wirtschaftspolitik, welche die Schwächung des Dollarkurses anstrebt, zwecks Senkung der Exportpreise zwecks Stärkung der Exportindsustrie zwecks Reindustrialisierung des Landes.

Aus Schweizer Sicht ist die Franken-Überbewertung gegenüber dem Dollar noch gravierender als die langjährige Überbewertung des Frankens zum Euro, welche die Nationalbank durch massive Eurokäufe abfederte, um die Preise der Schweizer Exportindustrie in deren wichtigstem Markt, der EU, zu stabilisieren.

Beim Dollar geht es nicht nur um die Schwächung des überbewerteten Frankes zur Stabilisierung der Exportpreise der hiesigen Industrie im US-Markt, die aufgrund der Trump-Importzölle eh schon steigen, sondern darüberhinaus auch um schwerwiegende Auswirkungen des unterbewerteten Dollars auf dem Schweizer Finanzplatz.

Das Volumen der wichtigste Währung der Welt im globalen Raum, aus historischen Gründen auch Eurodollars genannt, übertrifft das Dollarvolumen in der US-Binnenwirtschaft um ein vielfaches.

Dieses gigantischen Dollar-Reservoir speist die Nachfrage nach der Hartwährung Franken, weil jeder in Franken gewechselte Dollar vor dem erwarteten Wertverlust dieser Währung schützt.

Zur Abfederung von Währungsverlusten können die grossen Akteure der dollarisierten Weltfinanz ihre weichen Dollars mit speziellen Instrumenten wie Währungs-Swaps und anderem mit der Hartwährung Franken koppeln.

Davon könnten einige grosse Banken profitieren, insbesondere die UBS und die Schattenbank Partners Group.

Aus volkswirtschaftlicher Sicht hingegen, brächte diese neue Sektor auf dem Finanzplatz eine fatale Vertiefung des bereits allzuhohen Finanzialisierungsgrades. Die Schweiz braucht weniger Finanzwirtschaft und mehr Realwirtschaft.

Falls die Nationalbank nichts gegen den übermässigen Dollarzufluss und die dadurch induzierte Frankenstärke unternimmt, werden nicht nur die Exporte der hiesige Industrie in die USA geschwächt, ebenso werden die Weichen der Wirtschaftsentwicklung in die falsche Richtung gestellt.

Falls etwas gegen die Dollarschwemme unternommen wird, dürften Negativzinsen als Abwehrmassnahme nicht mehr ausreichen. Das Direktorium müsste zu drastischeren Mitteln greifen, den Giftschrank öffnen und Kapitalverkehrskontrollen einführen, also eine Bewilligungspflicht für den Umtausch von Dollar in Franken und umgekehrt.

Dienstag, 8. April 2025

Der Wirtschaftskrieg, das Fluchtkapital und die Kapitalverkehrskontrollen


Wie du mir, so ich dir.

Mit dieser Parole konterte die chinesische Führung den amerikanischen Angriff an der Wirtschaftsfront.

Damit rückt die Weltwirtschaft einen Schritt näher an einen globalen Wirtschaftskrieg, der sowohl den Welthandel als auch das Weltfinanzsystem umfasst.

Dies geschieht vor dem Hintergrund zahlreicher, teils gewaltsam ausgetragener politischer Grosskonflikte: China–USA, EU–Russland, Israel–Iran, USA–EU und ganz generell der Westen gegen die BRICS-Staaten.

Nach Jahrzehnten des globalen Abbaus von Handelshemmnissen ist die geopolitisch motivierte Handelstrennung wieder zurück. Sanktionen, Boykotte, Embargos, Konfiskationen und Zölle gehören heute weltweit zum wirtschaftspolitischen Standardrepertoire vieler Staaten.

Die Grundidee der liberalen Außenhandelstheorie funktioniert zunehmend schlechter. Demnach fahren Staaten am besten, wenn sie sich auf jene Wirtschaftssektoren spezialisieren, in denen sie komparative Vorteile besitzen, und mit dem Erlös die restlichen Güter auf dem freien Weltmarkt einkaufen.

Präsident Trump, sein Finanzminister Scott Bessent und sein ökonomischer Chefberater Stephen Miran sind keine Anhänger des globalisierten Freihandels. Sie glauben nicht daran, dass ein Land sich auf die effizientesten Sektoren konzentrieren, und die übrigen Bedürfnisse einfach über den Weltmarkt decken sollte.

Die aktuelle wirtschaftspolitische Offensive der USA begann mit hohen neuen Zöllen auf Importe. Ziel der Trump-Administration: kurzfristig sprudelnde Einnahmen für den Staatshaushalt und mittelfristig eine Reindustrialisierung Amerikas. Denn wenn Importe teurer werden, so die Logik, könnte die ins Ausland verlagerte Industrieproduktion in den USA wieder wettbewerbsfähig werden.

Doch damit sich eine erfolgreiche Reindustrialisierung der USA vollzieht, braucht es mehr als nur Zölle. Unternehmer, Fachkräfte, Führungspersonal und Arbeiter müssen nicht nur in der Lage sein, qualitativ hochwertige Produkte herzustellen, auch der Dollarkurs müsste gegenüber Yuan, Euro, Yen und anderen Währungen sinken. Nur dann würden amerikanische Produkte auf dem Weltmarkt günstiger.

Die neoliberale Aussenhandelstheorie lehrt allerdings, dass höhere Importzölle über mehrere indirekte Kanäle zu einem stärkeren Dollar führen, welche die positiven Effekte der Importzölle auf die Binnenproduktion abschwächen, da US-Produkte durch die Dollaraufwertung im Export wieder teurer werden. Aus diesem Grund lehnt die überwältigende Mehrheit der akademischen Ökonomen Trumps Zollpolitik aus theoretischer Sicht ab.

Doch die Trump-Administration lässt sich davon nicht abhalten, selbst den US-Dollar, die mit Abstand wichtigste Weltwährung, als Mittel zur Durchsetzung ihrer wirtschaftspolitischen Agenda einzusetzen: „America first“ an allen Fronten.

Fluchtkapital

Ausländische Investoren in US-Dollar-Vermögenswerte sorgen sich. Ob Pensionskassen, Vermögensverwalter, Banken, Schattenbanken, Private-Equity-Fonds, Hedgefonds oder Kunden der amerikanischen Finanzriesen BlackRock, Vanguard und Fidelity, sie alle sehen bei einer Dollarschwächung ihre Anlagen in Gefahr. Denn ein schwächerer Dollar mindert den Wert der Investitionen all jener, die ihre Bücher nicht in US-Dollar führen.

Daraus folgt, je tiefer der Kurs, desto grösser der Kapitalabfluss aus dem Dollar.

Der Schweizer Franken ist seit dem Ersten Weltkrieg ein sicherer Hafen für Fluchtkapital. Und alles deutet darauf hin, dass dies auch unter dem Regime der MAGA-Handels- und Währungspolitik der Trump-Administration so bleiben wird.

Ein durch die US-Politik ausgelöster Kapitalstrom vom Dollar in den Franken ist ein Szenario, das nicht mehr ausgeschlossen werden kann. Die daraus resultierende Überbewertung des Frankens wäre für die Exportwirtschaft und den Tourismus eine schwere Belastung, ganz zu schweigen von den möglichen negativen Auswirkungen auf Geldmenge und Preisstabilität.

Kapitalverkehrskontrollen

Das naheliegende Mittel gegen eine solche Dollarflut sind Kapitalverkehrskontrollen. Das heisst, Devisentransaktionen, bei denen Franken gegen Fremdwährung getauscht werden sollen, müssten ab einer bestimmten Höhe von der Nationalbank (SNB) bewilligt werden. Dies sollte für alle Fremdwährungen gelten, um zu verhindern, dass Dollars zunächst über einen Umweg (z. B. Euro) in Franken getauscht werden.

Solche Kontrollen müsste die SNB selbst, oder eine eigens dafür zu schaffende Anstalt durchführen. Dafür braucht es Reglemente, Fachpersonal und IT-Kapazitäten – und den politischen Willen.



Donnerstag, 27. März 2025

Die Nationalbank muss den Interbankenverkehr übernehmen - Im ökonomischen Landesinteresse

Heute schreibt der meist gut informierte Lukas Hässig auf insideparadeplatz.ch:

„Die SIX-Gruppe ist im Echtzeit-Umbau. Kein Stein bleibt auf dem anderen. Hunderte Mitarbeiter, darunter viele langjährige, bangen um ihr Überleben.

 Tabus gibt’s keine. Gestern erhielten laut einer Quelle ‚massenweise Leute‘ den Blauen Brief. Jetzt wird ein nächstes Abwrack-Geheimprojekt bekannt: ‚Toledo‘.“

Toledo soll das von der SIX betriebene e-bill-System abstossen, welches die Abwicklung elektronischer Zahlungen nach einheitlichem nationalen Standard garantiert.

Neue Besen kehren gut: Falls Bjørn Sibbern SIX wirklich radikal sanieren will, stehen auch SIC (Interbankclearing) und x-clear (globale CHF-Clearingbank) zur Disposition – die digitalen Herzstücke des Schweizer Finanzplatzes, betrieben von SIX im Auftrag der Nationalbank.

Deren dauerhafte Verfügbarkeit ist für den Finanzplatz so essenziell wie die Stromversorgung der Serverfarmen. Deshalb ist klar: Sibbern wird SIC und x-clear ohne grünes Licht der grössten SIX-Aktionärin UBS nicht antasten, selbst im tabulosen Abwrack-Rausch nicht.

Allein - aus Sicht des ökonomischen Landesinteresses ist die UBS unter Kelleher und Ermotti ein unsicherer Kantonist

Berichte deuten darauf hin, dass die Bank einen Hauptsitz-Wechsel nach London oder New York erwägt. Sollte dies geschehen stellt sich die Frage wo die Loyalitäten liegen, falls sich die Regionalkriege in der Ukraine oder im Nahen Osten verschärfen?

Hoffentlich bleibt uns eine solche Eskalation erspart. Doch eines ist klar:

Das Public-Private-Partnership-Modell von 1987, bei dem private Banken im Auftrag der SNB den Maschinenraum des Finanzplatzes betreiben, ist überholt.

Heute verlangt das ökonomische Landesinteresse den Betrieb von SIC und x-clear durch die SNB.

Dienstag, 25. März 2025

SIX Group am Scheideweg: Profit oder Finanzplatz-Infrastruktur?

Die SIX Group AG beschäftigt über 4’000 Mitarbeitende – rund die Hälfte in der Schweiz, ein Viertel in Spanien und der Rest in Polen, Indien und weiteren Ländern.

Im Auftrag der Schweizerischen Nationalbank (SNB) betreibt SIX das SIC-System, das Herzstück der Infrastruktur des Schweizer Finanzplatzes. Dieses System ermöglicht die Abwicklung von nationalen und internationalen Zahlungen in Schweizer Franken in Echtzeit und ist essenziell für die Stabilität des Zahlungsverkehrs.

Darüber hinaus fungiert SIX als zentrale Clearingstelle des Schweizer Wertpapierhandels. Mit SIX x-clear stellt sie eine reibungslose Nachhandelsabwicklung an der SIX Swiss Exchange sicher.

Die Aufsicht über diese systemrelevanten Strukturen liegt bei der SNB, gestützt auf das Nationalbankgesetz und die Finanzmarktinfrastrukturverordnung, während die Finma eine ergänzende Rolle übernimmt.

In der Fachgruppe Swiss Securities Post-Trade Council (SSPTC), wo sich Bankenvertreter und SIX-Experten zu technischen Fragen der Wertschriftenabwicklung austauschen, wirkt die Leiterin des SNB-Back Office im Bereich Banking Operations aktiv mit.

Zusätzlich arbeiten SNB und SIX an der Einführung von digitalem Zentralbankgeld (CBDC). Sowie dem Handel mit tokenisierten Vermögenswerten auf der DLT-basierten Plattform SDX.

Um sicherzustellen, dass ihre Dienstleistungen im kollektiven Interesse des Schweizer Finanzplatzes erbracht werden, ist SIX als private, nicht börsennotierte Aktiengesellschaft organisiert. Sie gehört rund 120 Schweizer und ausländischen Banken und Finanzgesellschaften – größter Aktionär ist die UBS mit rund 30 Prozent.

Gewinn muss sein...

Neben den systemkritischen Dienstleistungen agiert SIX auch als primär gewinnorientiertes Unternehmen. Sie betreibt die Schweizer Börse, die spanische Börse BME und bietet umfassende Finanzdienstleistungen und -informationenan.

Doch wirtschaftlich lief es in den letzten Jahren nicht rund. Ex-CEO Jos Dijsselhof investierte in den spanischen Börsenbetreiber BME und den französischen Zahlungsdienstleister Worldline und setzte damit über eine Milliarde Franken in den Sand. Ende 2024 räumte er seinen Posten.

Sein Nachfolger Bjørn Sibbern soll mit dem Programm “Scale Up 2027” die Rentabilität verbessern. In den nächsten drei Jahren sollen die Betriebskosten um 120 Millionen Franken gesenkt und 150 Stellen abgebaut werden, um die EBITDA-Marge von derzeit 28 % auf 40 % zu steigern.

Parallel dazu verfolgt Sibbern eine Wachstumsstrategie. Nach der Übernahme der paneuropäischen Börse Aquis Exchange mit Sitz in London und Paris sollen weitere Unternehmenskäufe folgen.

Ob allerdings ein Börsencrack aus Kopenhagen die beste Wahl ist, die Schweizer Finanzplatz-Infrastruktur für eine Post-Trump-Weltfinanz zu rüsten, darf bezweifelt werden.

...aber die Finanzplatz-Infrastruktur ist wichtiger.

Alle reden über den globalen Handels-, Währungs- und Wirtschaftskrieg, den Donald Trump mit seiner neomerkantilistischen Zollpolitik und seinem geschäftstüchtigen Machtdenken befeuert. Seine Strategie? Egoistische Deals mit Feinden – auf Kosten alter Verbündeter.

Alle – ausser SIX-CEO Bjørn Sibbern. Dabei müsste der Däne dies als oberster Verantwortlicher für SIC und x-clear, eigentlich tun.

Sein wichtigstes Ziel darf nicht die höhere EBITDA-Marge sein, sondern die Anpassung der Schweizer Finanzplatz-Infrastruktur an die enormen geopolitischen Brüche und Umwälzungen.

Die entscheidende Frage lautet: Bleibt die Schweiz eine neutrale Drehscheibe der multilateralen Weltfinanz – oder wird sie zum Annex von Wall Street?

Doch das ist eine Thema für einen andermal.

Montag, 24. Februar 2025

Elon Musk und Jack Ma: Zwei Winner, zwei Systeme, ein Vergleich im Kontext von Finanzkapitalismus und Staatskapitalismus

Elon Musk und Jack Ma sind zwei der einflussreichsten Unternehmer der letzten Jahrzehnte. Beide haben die Weltwirtschaft auf ihre Weise geprägt und dabei die unterschiedlichen Dynamiken zweier Wirtschaftssysteme – des amerikanischen Finanzkapitalismus und des chinesischen Staatskapitalismus – verkörpert. Musk, der visionäre CEO von Tesla und SpaceX, steht für Innovation und Marktorientierung, während Jack Ma, der charismatische Gründer von Alibaba, die Verflechtung von Wirtschaft und politischem System in China symbolisiert. Ihr Erfolg und ihre Herausforderungen verdeutlichen, wie Kapitalströme und staatliche Einflussnahme die Unternehmensführung und Innovation prägen.

Vision und Unternehmensführung: Zwei unterschiedliche Ansätze

Elon Musk verfolgt eine Zukunftsvision, die weit über kurzfristige Gewinne hinausgeht. Mit Tesla hat er die Automobilindustrie revolutioniert, SpaceX treibt die private Raumfahrt voran und mit Neuralink sowie The Boring Company arbeitet er an bahnbrechenden Technologien. Musk ist dabei ein Paradebeispiel des US-amerikanischen Finanzkapitalismus: risikoreiche Investitionen, eine aggressive Expansionsstrategie und ein starker Fokus auf Innovation, die oft vor unmittelbarer Rentabilität kommt.

Jack Ma hingegen baute Alibaba nicht nur als führende E-Commerce-Plattform auf, sondern entwickelte mit Ant Group ein umfassendes Finanz-Ökosystem, das tief in die chinesische Wirtschaft integriert ist. Ma's Ansatz war von Beginn an auf langfristige Marktdominanz ausgerichtet, und dieser Fokus ging oft Hand in Hand mit den politischen Zielen der chinesischen Regierung. Anders als Musk musste Ma stets die Nähe zur Staatsführung suchen und sich in die politische Landschaft Chinas einfügen, da diese einen enormen Einfluss auf privatwirtschaftliche Unternehmen ausübt.

Finanzierungsstrategien und wirtschaftliches Umfeld: Der Markt im Vergleich

Musk nutzt das amerikanische Finanzsystem in vollem Umfang: Venture Capital, Börsengänge und hohe Unternehmensbewertungen treiben seine Firmen voran. In den USA sind Investoren bereit, in zukunftsorientierte, risikobehaftete Unternehmen zu investieren, was Musk eine starke finanzielle Basis verschafft hat. Insbesondere die Fähigkeit, Kapitalmärkte zu nutzen, ist ein Schlüssel zu seinem Erfolg. Investoren akzeptieren hohe Verluste, wenn sie das Potenzial für zukünftige Monopole erkennen.

Jack Ma konnte von einem aufstrebenden chinesischen Markt profitieren, der zunächst von einer lockeren Regulierung und starkem Wirtschaftswachstum geprägt war. Doch als die Ant Group eine Börsennotierung im Wert von 34 Milliarden Dollar anstrebte, stoppte die chinesische Regierung den IPO in letzter Sekunde. Dieser Vorfall verdeutlicht den fundamentalen Unterschied zu den USA: Während in den USA der Markt und die Investoren weitgehend das Wachstum diktieren, hat in China die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) die letzte Entscheidungshoheit – sowohl über Unternehmen als auch deren Expansion.

Umgang mit Regulierung und politischem Einfluss: Kontrolle versus Freiheit

Elon Musk ist bekannt für seine Unabhängigkeit und oft konfrontativen Umgang mit US-Behörden. Sei es die Börsenaufsicht SEC, Arbeitsrechtsbehörden oder andere Regulierungsinstanzen – Musk agiert häufig im Widerspruch zu den bestehenden Vorschriften, jedoch stets innerhalb eines marktwirtschaftlichen Systems, das ihm eine gewisse unternehmerische Freiheit gewährt. Selbst seine kontroversen Tweets, die häufig Marktturbulenzen auslösen, haben selten schwerwiegende rechtliche Konsequenzen.

Jack Ma hingegen geriet in Konflikt mit der chinesischen Regierung, als er 2020 öffentlich die Finanzregulierung kritisierte. Kurz darauf wurde der Börsengang der Ant Group gestoppt, und Ma verschwand weitgehend aus der öffentlichen Sicht. In China ist es unmöglich, ohne die Zustimmung und Kontrolle des Staates erfolgreich zu agieren. Die Regierung hat klargemacht, dass kein Unternehmer mächtiger werden darf als der Staat selbst. Diese engmaschige Kontrolle ist ein charakteristisches Merkmal des chinesischen Staatskapitalismus.

Fazit: Zwei Wege zum Erfolg – unterschiedliche Rahmenbedingungen

Musk und Ma sind beide Meister der Wertschöpfung, doch ihr Erfolg ist untrennbar mit den jeweiligen wirtschaftlichen und politischen Systemen verbunden. Musk nutzt die Dynamik des US-Finanzkapitalismus, um seine Visionen zu realisieren, wobei er oft die Freiheit hat, gegen bestehende Normen zu verstoßen. Ma hingegen musste sich stets an die Vorgaben der Kommunistischen Partei Chinas halten und seinen Weg innerhalb eines politischen Rahmens finden, der stark von staatlicher Kontrolle geprägt ist.

Ihr Vergleich zeigt, dass wirtschaftlicher Erfolg nicht nur von individuellen Fähigkeiten und unternehmerischer Vision abhängt, sondern auch von den Rahmenbedingungen, in denen ein Unternehmen agiert. Während Musk in einem System arbeitet, das Innovation und Risiko belohnt, ist Jack Ma in einem System tätig, das Unternehmen zwar fördern kann, jedoch gleichzeitig auf die strikte Einhaltung politischer Vorgaben achtet.

Ein weiterer bemerkenswerter Unterschied zwischen den beiden ist, dass Musk es geschafft hat, sich relativ problemlos mit der politischen Macht zu verbinden, während Jack Ma anfangs Schwierigkeiten hatte, die Kontrolle über sein Unternehmen gegenüber der Regierung zu behaupten. Erst vor kurzem wurde er von der politischen Macht wieder rehabilitiert, was zeigt, wie stark politische Kräfte in China den Erfolg von Unternehmen beeinflussen können.

Auch wen Jack Ma momentan nicht mehr in der Schusslinie der KPCh steht, ist sein Status alles andere als stabil. Die chinesische Führung vergisst nicht – und falls er seine politische Loyalität oder wirtschaftliche Zurückhaltung nicht wahrt, könnte er schnell wieder verschwinden, genau wie 2020.

Sollte die US-Regierung unter Trump autoritärer werden, könnte auch Musk unter Druck geraten. Viel hängt davon ab, ob er sich politisch arrangiert oder sich gegen eine stärkere staatliche Kontrolle auflehnt. 

PS: KI generierter Text mit dem Titel als Frage und zwei Nachfragen - KI hat den Journalismus gekillt.

Donnerstag, 16. Januar 2025

Maganomics? - Was bringt Trump 2 dem Wirtschaftsplatz Schweiz?

Make America Great Again, zu Deutsch Macht Amerika Wieder Gross, kurz MAGA, so heisst bekanntlich das politische Programm des neuen US-Präsidenten Donald Trump. Maganomics heiss die dazugehörige Wirtschaftspolitik.

Wie funktioniert Maganomics? Was bringt Maganomics dem Wirtschaftsplatz Schweiz?

Zuerst und vor allem, Maganomics killt das Leitmotiv der neoliberalen Wirtschafts-theorie Mehr Markt, Weniger Staat. Maganomics ist Politische Ökonomie, POTUS kommandiert.

Im Zentrum steht nicht der Marktplatz, wo die globalisierten Konzerne ihre Gewinne erwirtschaften, sondern das politische Ziel, Amerika wieder Gross zu machen.

Mit Trump 2 übernimmt der neoliberale amerikanische Finanzkapitalismus ein zentrales Element des Staatskapitalismus chinesischer oder russischer Prägung. Dort existiert das Recht auf unternehmerische Tätigkeit und Privateigentum zwar auch, aber nur unter dem Vorbehalt, dass die kapitalistischen Gewinninteressen den von XI Jinping bzw. Vladimir Putin vertretenen, jeweiligen Landesinteressen nicht schaden. 

Abgemildert wird der MAGA-Staatskapitalismus (noch) durch seine enge Verbindung zum weltweit reichsten Unternehmer Elon Musk, während Xi und Putin ihren Wirtschaftsoligarchen die Knöpfe längst eingetan haben, etwa Jack Ma oder Michael Chordorkowsky. 

Ob das Konzept funktioniert ist offen. Falls es funktioniert, hängt seine Nachhaltigkeit davon ab, ob Trump-Vize J.D. Vance das Zeug zum Nachfolger hat, und ob die liberalen Marktwirtschaftler der schwer angeschlagenen Demokratischen Partei erfolgreiche Führungsfiguren aufbauen können.

Für die kommenden vier Jahre verfügt Maganomics über mächtige Waffen zur Durchsetzung der US-amerikanischen Wirtschaftsinteressen gegen den Rest der Welt:

  • Die Innovationskraft der US-Informations-Technologie-Konzerne in der laufenden Digitalisierung der Weltwirtschaft. Zwar schlafen auch die Chinesischen IT-Konzerne nicht, aber die Unternehmen des Westens sind heute in diesem Bereich von den USA abhängig.
  • Die systemischen Vorteile der USA aus der Funktionsweise der dollarbasierten Weltfinanz. Die Dollars, welche die US-Zentralbank auf dem Computer herstellt sind als Reservewährung überall akzeptiert, damit finanziert der US-Staat sein Defizit, die entsprechenden Schuldscheine verarbeiten die privaten US-Banken in allen denkbaren Formen von Finanzinstrumenten zum liquidesten Finanzmarkt der Welt.
  • Der Massenkonsum der US-Bevölkerung. Ausländische Unternehmen welche liefern und davon profitieren wollen, müssen zukünftig Exportsteuer bezahlen.
  • Die (Fast)Kontrolle der Energieversorgung Europas durch US-Energiekonzerne. Die EU ist auf die Lieferung von teurem US-Frackinggas sowie Öl aus dem Nahen Osten angewiesen, wo die USA alles daran tun, ihre Vormachtstellung zu behaupten.

Wie Trump diese Waffen gegen wen einsetzt ist offen. Welche Fehler dabei gemacht werden auch. Wie Gillian Tett unlängst in der Financial Times schrieb, schwirren die Ideen in Mar-A-Lago nur so herum. Der designierte Finanzminister Scott Bessent etwa, denkt an 50 jährige Dollar-Militärbonds, welche Länder als Gegenleistung für militärischem Schutz durch die USA zeichnen müssten. Oder an eine Neuauflage des sogenannten Plaza Accord von 1985, als die USA die Währungsverhältnisse Dollar-Yen-Mark-Pfund-Franc nach ihrem Gusto neu ordneten.

Ob Maganomics funktioniert, hängt auch ab von den Reaktionen Chinas, Russlands sowie der EU und der BRICS-Staaten des Südens.

Maganomics hat selbstredend auch grosse Auswirkungen auf den Wirtschaftsplatz Schweiz, sowohl gegen aussen als auch gegen innen. Aber welche? 

Globalisierte Konzerne mit Schweizer Wurzeln und grösstem Markt in den USA dürften Schwierigkeiten bekommen. Nestle, Novartis, Roche, UBS, Zurich, Swiss Re und wie sie alle heissen, werden ihre Loyalität zu Maganomics mit Taten unter Beweis stellen müssen. Sprich sie müssen ihre in den USA vertriebenen Dienste und Produkte zukünftig auch dort produzieren, während Exporte aus der Schweiz in die USA mit Zöllen belastet werden.

Die Nationalbank dürfte Schwierigkeiten mit ihrer Geldpolitik bekommen. Die zwei Massnahmen, mit denen sie die Inflation im angestrebten Zielband von 0-2 Prozent halten will, basieren auf der neoliberalen Vorstellung Der Markt entscheidet, die Maganomics meines Erachtens gemäss dem Prinzip Macht vor Markt ausser Kraft setzt.

Der wichtigste Einflussfaktor der Nationalbank auf die Wirtschaft ist die Festlegung des Zinsatzes für Kapital, den die privaten Banken bei der Nationalbank für Einlagen bekommen, bzw. bei Negativzinsen bezahlen müssen. Flankiert vom Kauf und Verkauf von Franken auf dem Devisenmarkt als nachgelagerte Massnahme zur Beeinflussung des Franken-Aussenwertes.

Die Wirksamkeit beider Massnahmen ist im kommenden Maganomics-Regime geschwächt, im äussersten Fall ganz ausser Kraft. 

Sollte die US-Regierung Pharmaprodukte aus Basel mit einer Einfuhrsteuer belasten, dann nützen die Nationalbank-Interventionen auf den Devisenmärkten zur Schwächung des Frankenkurses (Verbilligung der Pharmaprodukte) nichts mehr. 

Sollte die US-Regierung der UBS, Partners Group und den anderen in den USA tätigen hiesigen Banken-, Versicherungs- und Finanzgesellschaften gewisse Vorschriften machen, könnten sie die Wirkung des Nationalbank-Zinssatzes auf die Realwirtschaft mehr oder wenige stark abschwächen.

Meines Erachtens wird Trump-Administration nicht zögern, diese und andere Massnahmen gegen die Schweiz zu ergreifen, falls sie den Wirtschaftsplatz Schweiz auf einen ihr genehmen Kurs zwingen will.

Alles nur Spekulation? Okay, ich hör jetzt hier auf, trinke Tee und warte ab, was uns die Zukunft wirklich bringt.

Dienstag, 7. Januar 2025

Eine Dreiteilung der UBS nach geopolitischen Kriterien wäre das beste Szenario für die Schweiz

Die UBS ist für die Schweiz zu gross, nicht nur «too big to fail», sondern «too big to save».

Wenn das Bankenmonster hopps geht, kann es vom der Staat weder gerettet, noch geordnet abgewickelt werden.

Wer nach der nötigen UBS-Rettung in der Finanzkrise 2008 und dem CS-Bankrott 2023 noch glaubt, dieser Fall sei auszuschliessen ist selber schuld.

Als Global Systemically Important Bank (G-SIB) nach den Kriterien der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) funktioniert die UBS nach anderen Regeln als die restlichen Schweizer Banken.

Nämlich nach den Regeln des globaliserten, neoliberalen Finanzsystems anglo-amerikanischer Prägung.

In diesem System sitzen Bundesrat, SNB und Finma wohl in den Gremien, entscheiden tun jedoch die USA, für die Schweizer Landesinteressen kein relevanter Einflussfaktor sind. 

Angesichts des von der Administration Trump 2 angekündigten Wirtschafts, Handels- und Währungskrieges der USA gegen den Rest der Welt verstärken sich die Risiken eines UBS-Crashes für die Schweizer Volkswirtschaft.

Das Schweizer Bankensystem inklusive der SNB könnte wie gesagt die Schulden einer gegcrashten UBS nicht tragen, der Bund, also die Steuerzahler und Steuerzahlerinnen müssten einspringen. Und, oder das Ausland mit der Folge von  Rezession, Arbeitslosigkeit und Verlust der fiskal- und geldpolitischen Souveränität. Wie nach der Finanzkrise 2008 in Island und Irland.

Was tun, um das Risiko eines UBS-Crashes für die Schweiz einzugrenzen?

Das Beste wäre meines Erachtens die Teilung der UBS nach geopolitischen Kriterien in die drei rechtlich und kapitalmässig völlig getrennten, im jeweiligen Land inkorporierten Einheiten UBS-Schweiz, UBS-USA und UBS-Hong Kong.

Dann wäre die UBS-Schweiz keine G-SIB mehr, das «too big to save»-Problem wäre gelöst. Die UBS-Schweiz wäre bloss noch die grösste der systemisch relevanten «too big to fail» Banken, vor ZKB, Raiffeisen und Postfinance. 

Ferner wäre die UBS-Schweiz gut aufgestellt im wahrscheinlichsten geopolitischen Szenario einer kommenden multilateralen Weltfinanz mit getrennter US-amerikanischen und Chinesischen (inkl. Russischer) digitaler Finanzinfrastruktur.

Sie hätte in beiden Infrastrukturen, wenn auch nur noch historisch verbundene Korrespondenzbanken, was die Risiken von Boykotten, Sanktionen und Beschlagnahme von Geldern im multilateralen Finanzverkehr mindern würde, ohne den Geschäftsradius auf eine Zone zu beschränken.

Sonntag, 5. Januar 2025

Digitale Zentralbanken-Renminbi befeuern die De-Dollarisierung

 

Bank of China Shanghai Branch hat erfolgreich die erste Bestellung des grenzüberschreitenden digitalen RMB-Kapitalprojektgeschäfts China-Singapur abgeschlossen

Kürzlich hat die Shanghai-Niederlassung der Bank of China unter der Leitung des Shanghaier Hauptsitzes der People's Bank of China eine Übertragung von Unternehmensdividenden nach Singapur durch digitale RMB-Überweisungen abgeschlossen und erfolgreich das erste Geschäft unter dem grenzüberschreitenden digitalen RMB-Kapital Chinas und Neuseelands abgeschlossen.

In diesem Jahr hat der Shanghaier Hauptsitz der People's Bank of China den Shanghai Pilot Application Action Plan für digitale RMB herausgegeben, um die relevante Entscheidungsfindung und den Einsatz des Partei-Zentralkomitees und des Staatsrats zur "ständigen Förderung der Forschung und Entwicklung und Anwendung des digitalen RMB" und des Geistes der Zentralen Finanzarbeitskonferenz in Shanghai gründlich umzusetzen. Die Shanghai-Niederlassung der Bank of China reagierte positiv. Unter der Anleitung und Unterstützung der Regulierungsabteilungen der beiden Orte und der Gesamtkoordination der China-Hauptsitzerierte die globalen Vorteile und umfassenden Merkmale der Gruppe voll aus und verband die Niederlassung der Bank of China in Singapur. Durch Unternehmenskontakt, Projektauswahl, Schemadesign, Implementierung und andere Verbindungen bot sie erfolgreich eine sicherere und höhere Die effektive digitale RMB-Liquidationsmethode vervollständigt die grenzüberschreitende Dividendenüberweisung.

Die Shanghai-Niederlassung der Bank of China hat die Pilotarbeit des digitalen RMB aktiv unterstützt: In Zusammenarbeit mit der Shanghai Gold Exchange hat sie die grenzüberschreitende Abrechnung von 100 Millionen Yuan an digitalen RMB für Edelmetalltransaktionen abgeschlossen und den ersten Auftrag für grenzüberschreitende digitale RMB-Zahlungen im Bereich der Finanzfaktoren auf dem Markt für Finanzfaktoren abgeschlossen; importierte Eisenerzgebühren für die Baowu-Gruppe über digitale RMB bezahlt. Verwenden Sie einen Durchbruch bei der grenzüberschreitenden digitalen RMB-Zahlung im Bereich der Rohstoffe; während der 7. Expo haben wir mit Shanghai Public Transport Card Co., Ltd. zusammengearbeitet, um eine Produkteinführungskonferenz von "Digital Intelligence Excellent Card" auf dem Expo-Veranstaltungsort abzuhalten, um die Anwendung von digitalem RMB in mehreren Szenarien weiter auszubauen.

In Zukunft wird die Shanghai-Niederlassung der Bank of China der Verantwortung einer großen staatlichen Bank nachgehen, aufrecht und innovativ sein, sich aktiv in die neue Welle der digitalen Wirtschaft integrieren, die Anwendung des digitalen RMB im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr weiter vertiefen und mehr zur Bank of China zur Vernetzung der internationalen Finanzinfrastruktur und zur Entwicklung einer Finanzmacht beitragen.
(Google Übersetzung aus dem Chinesischen)