Wer hat Angst vor Blockchain? Fragt sich heute in der NZZ Prof. Dirk Niepelt. Niepelt ist Direktor des Studienzentrums Gerzensee der Nationalbank und Professor an der Uni Bern.
Niepelts Frage bringt die, zumindest langfristig, grösste Herausforderung der Schweizer Geldpolitik auf den Punkt: Digitalisierung des Frankens auf Basis der Blockchain-Technik Ja oder Nein?
Bei allem Respekt vor Thomas Jordan, Fritz Zurbrügg und Andréa Maechler muss man sich fragen, ob ein dreiköpfiges Entscheidungsgremium nicht zu schmal aufgestellt ist, für einen solch weitreichenden wirtschaftspolitischen Entscheid.
Diesen Zweifel lese ich auch aus der Titelsetzung der NZZ-Blattmacher zu Niepelts heutiger Wortmeldung heraus.
Konkret geht es darum, ohne das Niepelt den Begriff erwähnt, welche Haltung die Nationalbank zum Projekt Utility Settlement Coin (USC) einnehmen soll, an dem einige internationale Banken unter Federführung der UBS arbeiten.
Von den technischen Details mal abgesehen - die sowieso kein gewöhnlich Sterblicher versteht - sind USC (fast) wie die Kryptowährung Bitcoin.
Jedoch nicht auf der Basis einer dubiosen Kunstwährung ohne Verankerung in der Realwirtschaft, deren Schöpfung (Mining) auf dem Computer überdies enorm viel Energie verschwendet. Sondern auf der Basis des Schweizer Frankens.
Das digitale Fusionsprodukt USC/CHF kann dank der Blockchain-Technik gleich wie Bitcoin für direkte, anonyme Überweisungen zwischen Gläubigern und Schuldner verwendet werden - Ohne dazutun eines Intermediärs wie einer Bank, einer Kreditkarte oder einem Börsenhändler.
Der digitalisierte Franken wäre ein ideales anonymes Zahlungsmittel im Internet und die Basis eines neuen, digitalisierten Schweizer Finanzplatzes obendrein.
Das Bankgeheimnis ist tot, es lebe der digitalisierte Franken, sagen sie bei der UBS. Axel Weber und Sergio Ermotti hoffen, dass die Nationalbank beim USC mittut.
PS: Das Konzept USC funktioniert selbstverständlich auch auf der Basis anderer Währungen.
Dienstag, 29. November 2016
Sonntag, 13. November 2016
Trumps Wahlsieg stürzt die NZZ, Eric Gujer und Veit Dengler in die Krise
Chefredaktor Eric Gujer schweigt. Bald eine Woche nach Trumps Triumph hat sich der erste Auslandkommentator von der Falkenstrasse noch nicht zur neuen Lage geäussert. Obwohl er von seiner Brötchengeberin gut dafür bezahlt wird, der NZZ-Leserschaft den Gang der Dinge auf der Welt zu erklären.
Gujers Schweigen in einem Moment, wo diese Erklärungen ganz besonders nötig wären zeigt, dass er im Ernstfall nicht als nüchtern analysierender Auslandsjournalist reagiert, sondern als verunsicherter Nato-Propagandist.
Man darf annehmen, dass es ihm die Sprache wegen seiner Nato-Linie gegen Dämon Putin in der Ukrainekrise verschlagen hat.
Sollte Präsident Trump den im Wahlkampf versprochenen Ausgleich mit Putin tatsächlich realisieren, wird die Nato so wie heute aufgestellt überflüssig.
Dann verlieren nicht nur die Grosszahl der Generäle und zivilen Top-Bürokraten im Nato-Hauptquartier in Brüssel den Job. Dann dürfte auch Nato-Propagandist Gujer, kaum mehr NZZ-Chefredaktor bleiben können.
Und wenn, dann nur um den Preis des Verlustes der Glaubwürdigkeit seines Blattes in jenen Kreisen, wo es diese noch nicht verloren hat.
Dass Präsident Trump und Präsident Putin die USA und Russland wieder versöhnen, ist meiner Meinung nach nicht ausgeschlossen. Geostrategisch wäre ein solcher Schritt ein schlauer Schachzug des taumelnden US-Imperiums. Ein Russland näher an den USA ist gleichzeitig auch ein Russland ferner von China. Der aufsteigenden neuen Weltmacht, die Trump auch schon als Hauptfeind der USA titulierte.
Wer weiss, vielleicht war es Meisterstratege Henry Kissinger, der Trump den Ausgleich mit Putin eingeflüstert hat? Schliesslich war das "Renversement des Alliances mit dem Kissinger die USA 1971 in eine faktisches Bündnis mit China führte, das eine Element des späteren Sieges der USA im Kalten Krieg über die Sowjetunion. (Das andere Element war die nicht funktionierende sowjetische Planwirtschaft.)
PS: Während der NZZ-Chefredaktor schweigt, twittert NZZ-CEO Veit Dengler eifrig Durchhalteparolen. "When you think it's too late, be careful you don't let that become your excuse for giving up".
Gujers Schweigen in einem Moment, wo diese Erklärungen ganz besonders nötig wären zeigt, dass er im Ernstfall nicht als nüchtern analysierender Auslandsjournalist reagiert, sondern als verunsicherter Nato-Propagandist.
Man darf annehmen, dass es ihm die Sprache wegen seiner Nato-Linie gegen Dämon Putin in der Ukrainekrise verschlagen hat.
Sollte Präsident Trump den im Wahlkampf versprochenen Ausgleich mit Putin tatsächlich realisieren, wird die Nato so wie heute aufgestellt überflüssig.
Dann verlieren nicht nur die Grosszahl der Generäle und zivilen Top-Bürokraten im Nato-Hauptquartier in Brüssel den Job. Dann dürfte auch Nato-Propagandist Gujer, kaum mehr NZZ-Chefredaktor bleiben können.
Und wenn, dann nur um den Preis des Verlustes der Glaubwürdigkeit seines Blattes in jenen Kreisen, wo es diese noch nicht verloren hat.
Dass Präsident Trump und Präsident Putin die USA und Russland wieder versöhnen, ist meiner Meinung nach nicht ausgeschlossen. Geostrategisch wäre ein solcher Schritt ein schlauer Schachzug des taumelnden US-Imperiums. Ein Russland näher an den USA ist gleichzeitig auch ein Russland ferner von China. Der aufsteigenden neuen Weltmacht, die Trump auch schon als Hauptfeind der USA titulierte.
Wer weiss, vielleicht war es Meisterstratege Henry Kissinger, der Trump den Ausgleich mit Putin eingeflüstert hat? Schliesslich war das "Renversement des Alliances mit dem Kissinger die USA 1971 in eine faktisches Bündnis mit China führte, das eine Element des späteren Sieges der USA im Kalten Krieg über die Sowjetunion. (Das andere Element war die nicht funktionierende sowjetische Planwirtschaft.)
PS: Während der NZZ-Chefredaktor schweigt, twittert NZZ-CEO Veit Dengler eifrig Durchhalteparolen. "When you think it's too late, be careful you don't let that become your excuse for giving up".
Samstag, 12. November 2016
Wo ist Eric Gujer?
Für die Medien ist Trumps Wahlsieg überall Chefsache, doch NZZ-Chefredaktor Eric Gujer schweigt.
Das ist umso erstaunlicher, als der überzeugte Amerikafreund in Washington über gute Beziehungen verfügt. Der Verlag des dortigen neokonservativen Thinktanks AEI hat mal ein Buch von ihm veröffentlicht.
Oder muss man heute sagen verfügte? Muss Gujer sein Adressbüchlein nach Trumps Triumpf jetzt shreddern?
Schon möglich. Der Shakeout in der United States Intelligence Community, dem Zusammenschluss der 17 Nachrichtendienste der USA, ist zurzeit in vollem Gang. Und man darf annehmen, dass zahlreiche Clintonistas ihren Job verlieren, darunter wohl auch einige Gujer-Buddies.
Und jetzt weiss der NZZ-Chefredaktor nicht mehr was schreiben - okay, vielleicht hat er ja auch nur eine Grippe.
Fakt ist, auch die gescheiterten Clintonistas bei der NZZ müssen sich zum neuen grossen Bruder Donald neu positionieren.
Hic Rhodus, hic salta!
Das ist umso erstaunlicher, als der überzeugte Amerikafreund in Washington über gute Beziehungen verfügt. Der Verlag des dortigen neokonservativen Thinktanks AEI hat mal ein Buch von ihm veröffentlicht.
Oder muss man heute sagen verfügte? Muss Gujer sein Adressbüchlein nach Trumps Triumpf jetzt shreddern?
Schon möglich. Der Shakeout in der United States Intelligence Community, dem Zusammenschluss der 17 Nachrichtendienste der USA, ist zurzeit in vollem Gang. Und man darf annehmen, dass zahlreiche Clintonistas ihren Job verlieren, darunter wohl auch einige Gujer-Buddies.
Und jetzt weiss der NZZ-Chefredaktor nicht mehr was schreiben - okay, vielleicht hat er ja auch nur eine Grippe.
Fakt ist, auch die gescheiterten Clintonistas bei der NZZ müssen sich zum neuen grossen Bruder Donald neu positionieren.
Hic Rhodus, hic salta!
Donnerstag, 13. Oktober 2016
Desinformation: Die neue Nationalbank-Webseite "Unsere Nationalbank" streut uns Sand in die Augen.
Unlängst ging die neue Nationalbank-Webseite "Unsere Nationalbank" www.our.snb.ch ans Netz. Darin erklärt die Nationalbank dem grossen Publikum in vier Sprachen ihre "komplexe Wirkungsweise", wie es im Einstieg auf die Seite heisst.
Nach der ersten Durchsicht dieser Seiten scheint mir das neue Online-Informationsangebot die verfassungsmässige Rechenschaftspflicht der Nationalbank gegenüber Parlament und Öffentlichkeit zu missachten.
Diese Seite liefert keine klare, allgemeinverständliche und relevante Informationen zum aktuellen Stand, sowie den absehbaren Wirkungen und Risiken der aktuellen Geldpolitik. Damit sät die Nationalbank nur Konfusion.
Etwa 95 Prozent der Textmenge des Themenblockes "Alles über unser Geld" handelt von Banknoten, halben Banknoten und zerissenen Banknoten. Obwohl die Banknoten nur etwa 10 Prozent des Geldes ausmachen. Etwa 90 Prozent sind Buchgeld, das nicht von der Nationalbank geschaffen wurde, sondern von den Geschäftsbanken, indem sie Kredite an Unternehmen und Private gewährten. Zu dieser viel wichtigeren Geldsorte weiss die Webseite jedoch fast nichts.
Das mittlerweilen aus den Fugen geratene Schweizer Geldsystem wird beschrieben, wie es vor dem Ausbruch der Finanzkrise einmal war. Womit die Nationalbank vertuscht, dass wir heute nach 8 Jahren weltweit ultrexpansiver Geldpolitik in einem ganz anderen, noch nie dagewesenen geldpolitischem Umfeld leben.
Wenn diese Webseite den Mechanismus der gesetzlichen Mindestreserven, welche das Bankensystem auf gewährte Kredite bei der Nationalbank halten muss, einfach kommentarlos referiert, suggeriert die Nationalbank damit eine nach wie vor grundsolide Schweizer Geldverfassung. Doch dem ist mitnichten so. Heute liegen diese gesetzlichen Mindestreserven infolge der enormen Eurokäufe der Nationalbank etwa 3000 Prozent höher, als gesetzlich vorgeschrieben.
Unkommentiert übergangen wird ferner auch die dringend nötige Verkleinerung der Nationalbankbilanz durch Abbau überschüssiger Devisenreserven und überschüssiger Girogelder. Sowie auch die explosiven mittel- und langfristigen Auswirkungen von Nullzinsen und weiterlaufenden Eurokäufen.
Nein. Die neue Nationalbank-Webseite ist kein Informations- sondern ein Desinformationsangebot.
Nach der ersten Durchsicht dieser Seiten scheint mir das neue Online-Informationsangebot die verfassungsmässige Rechenschaftspflicht der Nationalbank gegenüber Parlament und Öffentlichkeit zu missachten.
Diese Seite liefert keine klare, allgemeinverständliche und relevante Informationen zum aktuellen Stand, sowie den absehbaren Wirkungen und Risiken der aktuellen Geldpolitik. Damit sät die Nationalbank nur Konfusion.
Etwa 95 Prozent der Textmenge des Themenblockes "Alles über unser Geld" handelt von Banknoten, halben Banknoten und zerissenen Banknoten. Obwohl die Banknoten nur etwa 10 Prozent des Geldes ausmachen. Etwa 90 Prozent sind Buchgeld, das nicht von der Nationalbank geschaffen wurde, sondern von den Geschäftsbanken, indem sie Kredite an Unternehmen und Private gewährten. Zu dieser viel wichtigeren Geldsorte weiss die Webseite jedoch fast nichts.
Das mittlerweilen aus den Fugen geratene Schweizer Geldsystem wird beschrieben, wie es vor dem Ausbruch der Finanzkrise einmal war. Womit die Nationalbank vertuscht, dass wir heute nach 8 Jahren weltweit ultrexpansiver Geldpolitik in einem ganz anderen, noch nie dagewesenen geldpolitischem Umfeld leben.
Wenn diese Webseite den Mechanismus der gesetzlichen Mindestreserven, welche das Bankensystem auf gewährte Kredite bei der Nationalbank halten muss, einfach kommentarlos referiert, suggeriert die Nationalbank damit eine nach wie vor grundsolide Schweizer Geldverfassung. Doch dem ist mitnichten so. Heute liegen diese gesetzlichen Mindestreserven infolge der enormen Eurokäufe der Nationalbank etwa 3000 Prozent höher, als gesetzlich vorgeschrieben.
Unkommentiert übergangen wird ferner auch die dringend nötige Verkleinerung der Nationalbankbilanz durch Abbau überschüssiger Devisenreserven und überschüssiger Girogelder. Sowie auch die explosiven mittel- und langfristigen Auswirkungen von Nullzinsen und weiterlaufenden Eurokäufen.
Nein. Die neue Nationalbank-Webseite ist kein Informations- sondern ein Desinformationsangebot.
Freitag, 7. Oktober 2016
Rebelliert gegen die Grossverlage - Sagt der Journalist Constantin Seibt
Im heutigen Interview mit dem Branchenmagazin Persönlich hat der, noch bis Ende Jahr, Tages-Anzeiger Journalist Constantin Seibt sein publizistisches Projekt erstmals öffentlich präzisiert.
Bis dato sind laut Seibt Dutzende von Leuten involviert: "Das nicht zuletzt, weil fast allen in der Branche die Notwendigkeit für eine Rebellion klar ist: Es ist Zeit, dass sich die Journalisten unabhängig machen und der Journalismus unabhängig von den Grossverlagen existieren kann. Und ein Modell dafür schafft man nur gemeinsam, oder gar nicht."
Bravo Consti. Wer alt genug ist, errinnert sich noch an das Motto "Rebellion ist berechtigt!" aus Maos Kulturrevolution, das die Zürcher Alternativzeitschrift "Agitation" 1971 schmückte, wo die Karriere einiger guter Journalisten, gar Chefredaktoren begann.
Die Fragen der Interviewerin beantwortete Seibt in seiner gewohnt bildhaften Sprache für die er bekannt und beliebt ist - die jedoch aus meiner Sicht nur allzuoft die analytischen Schwächen seiner Texte kaschiert. Metaphernschlacht als Analyseersatz.
Beispiele aus dem erwähnten Persönlich-Interiew gefällig: "Wir wollen unser Baby wach, intelligent, ohne Bullshit. Das Kindchen muss gross genug sein, um Strahlkraft zu haben. Und eine Stimme in den wichtigsten Debatten. Und es muss schlank genug sein, um auf dem freien Markt überleben zu können."
Schwachpunkt von Seibts publizistischem Projekt scheint mir die Missachtung der NZZ zu sein. Dort investiert ein CEO, an dem ein Journalist verlorenging, zurzeit unbegrenzt viel Geld im Journalismus. Böse Zungen sagen der Mann schrecke dafür auch nicht davor zurück, das historische Mutterhaus am Sechseläutenplatz dem Meistbietenden zu verscherbeln.
Für mich ist das schwarze Loch NZZ in Seibts Lageanalyse umso erstaunlicher, als ich den idealen Platz für seine linksliberale Edelfeder im neuen Scheu'schen Feuilleton sehe. Als schillernder Kontrapunkt zu Cora Stephan.
Kann ja noch werden, wenn die eigene Kohle mal verbrannt ist.
Bis dato sind laut Seibt Dutzende von Leuten involviert: "Das nicht zuletzt, weil fast allen in der Branche die Notwendigkeit für eine Rebellion klar ist: Es ist Zeit, dass sich die Journalisten unabhängig machen und der Journalismus unabhängig von den Grossverlagen existieren kann. Und ein Modell dafür schafft man nur gemeinsam, oder gar nicht."
Bravo Consti. Wer alt genug ist, errinnert sich noch an das Motto "Rebellion ist berechtigt!" aus Maos Kulturrevolution, das die Zürcher Alternativzeitschrift "Agitation" 1971 schmückte, wo die Karriere einiger guter Journalisten, gar Chefredaktoren begann.
Die Fragen der Interviewerin beantwortete Seibt in seiner gewohnt bildhaften Sprache für die er bekannt und beliebt ist - die jedoch aus meiner Sicht nur allzuoft die analytischen Schwächen seiner Texte kaschiert. Metaphernschlacht als Analyseersatz.
Beispiele aus dem erwähnten Persönlich-Interiew gefällig: "Wir wollen unser Baby wach, intelligent, ohne Bullshit. Das Kindchen muss gross genug sein, um Strahlkraft zu haben. Und eine Stimme in den wichtigsten Debatten. Und es muss schlank genug sein, um auf dem freien Markt überleben zu können."
Schwachpunkt von Seibts publizistischem Projekt scheint mir die Missachtung der NZZ zu sein. Dort investiert ein CEO, an dem ein Journalist verlorenging, zurzeit unbegrenzt viel Geld im Journalismus. Böse Zungen sagen der Mann schrecke dafür auch nicht davor zurück, das historische Mutterhaus am Sechseläutenplatz dem Meistbietenden zu verscherbeln.
Für mich ist das schwarze Loch NZZ in Seibts Lageanalyse umso erstaunlicher, als ich den idealen Platz für seine linksliberale Edelfeder im neuen Scheu'schen Feuilleton sehe. Als schillernder Kontrapunkt zu Cora Stephan.
Kann ja noch werden, wenn die eigene Kohle mal verbrannt ist.
Mittwoch, 28. September 2016
NZZ-Feuilleton: Karen Horn will sich von doktrinären Sackgassen des Liberalismus fernhalten
Die Texte der NZZ-Kolumnistin Karen Horn fand ich schon bisher meistens gut. Horn lehrt ökonomische Ideengeschichte an der HU Berlin, sowie an den Universitäten Siegen und Erfurt.
Horns heutiger Aufmacher der NZZ-Feuilletons mit dem Titel "Raus aus den ideologischen Echokammern!", bestätigt diesen Eindruck.
"Wenn erst mal ein Austausch (mit Andersdenkenden) zustande kommt," schreibt Horn, "verändert er die Beteiligten. Das gilt im politischen Gespräch, wie auf dem Markt im engeren Sinn."
Am Schlusse ihres Textes schafft Horn die Quadratur des Kreise. Sie vermag den in linken Kreisen kaum beliebten neoliberalen Ökonomen Friedrich A. von Hayek in einen, wie mir scheint, allgemein positiven Kontext zu rücken.
Wie Sie schreibt, sprach Hayek lieber von "Katallaxie", abgeleitet vom griechischen Verbum "kattallatein", als von der Marktwirtschaft. Das Verb bedeutet auf Deutsch nicht nur tauschen, sondern auch "in die Gemeinschaft aufnehmen" und "aus einem Feind einen Freund machen".
Anders formuliert sagte Hayek: Treibt Handel, keinen Krieg.
Zur Thematik der doktrinären Sackgassen noch eine kleine Nachbemerkung.
Im Kafibank am Helvetiaplatz traf ich vergangene Woche den Journalisten Miklos Gimes, Edelfeder beim Tages-Anzeiger. Dabei kam unter anderem auch das Thema Stadtratswahlen 2018 aufs Tapet. Drei Tage später präsentierte mich dann Gimes in seiner Tages-Anzeiger-Stadtgeschichte (21.9.), ohne Namensnennung, als abtrünnigen Altlinksradikalen, der sich heute für den FdP-Kandidaten Filippo Leutenegger stark macht, statt für die SP-Kandidatin Corine Mauch.
Dazu hier soviel: wenn der alte Linksliberale Gimes vom alten Linksradikalen Trepp bei den kommenden Stadtratswahlen einfach bedingungslose Gefolgschaft für alle Linken und Grünen Kandidatinnen und Kandidaten fordert, bringt das Zürich auch nicht weiter.
Trau, schau wem, ist die bessere Devise.
Horns heutiger Aufmacher der NZZ-Feuilletons mit dem Titel "Raus aus den ideologischen Echokammern!", bestätigt diesen Eindruck.
"Wenn erst mal ein Austausch (mit Andersdenkenden) zustande kommt," schreibt Horn, "verändert er die Beteiligten. Das gilt im politischen Gespräch, wie auf dem Markt im engeren Sinn."
Wie Sie schreibt, sprach Hayek lieber von "Katallaxie", abgeleitet vom griechischen Verbum "kattallatein", als von der Marktwirtschaft. Das Verb bedeutet auf Deutsch nicht nur tauschen, sondern auch "in die Gemeinschaft aufnehmen" und "aus einem Feind einen Freund machen".
Anders formuliert sagte Hayek: Treibt Handel, keinen Krieg.
Zur Thematik der doktrinären Sackgassen noch eine kleine Nachbemerkung.
Im Kafibank am Helvetiaplatz traf ich vergangene Woche den Journalisten Miklos Gimes, Edelfeder beim Tages-Anzeiger. Dabei kam unter anderem auch das Thema Stadtratswahlen 2018 aufs Tapet. Drei Tage später präsentierte mich dann Gimes in seiner Tages-Anzeiger-Stadtgeschichte (21.9.), ohne Namensnennung, als abtrünnigen Altlinksradikalen, der sich heute für den FdP-Kandidaten Filippo Leutenegger stark macht, statt für die SP-Kandidatin Corine Mauch.
Dazu hier soviel: wenn der alte Linksliberale Gimes vom alten Linksradikalen Trepp bei den kommenden Stadtratswahlen einfach bedingungslose Gefolgschaft für alle Linken und Grünen Kandidatinnen und Kandidaten fordert, bringt das Zürich auch nicht weiter.
Trau, schau wem, ist die bessere Devise.
Samstag, 13. August 2016
Schweizer Auslandjournalismus: Wir brauchen mehr sachliche Weltanalyse und weniger Parteinahme im neuen Kalten Krieg
Die Nato müsse geistig und militärisch gegen den Feind Russland aufrüsten, propagiert der wichtigste Schweizer Auslandjournalist Eric Gujer in einem leidenschaftliche Appell an "den Westen" im heutigen Leitartikel in der NZZ.
Über die Position der neutralen Schweiz im neuen Kalten Krieg Nato gegen Russland verliert der NZZ-Chefredaktor kein Wort.
Weniger extrem, aber mit gleicher Stossrichtung reden und schreiben auch zahlreiche weitere Auslandsjournalisten in Presse, Radio und Fernsehen die ich lese und höre.
Überall die gleiche Melodie. Russland schlecht, Putin schlecht, Russlandversteher - mitgegangen, mitgehangen - auch schlecht.
Die analytische Schwäche dieser Art von Russland-Berichterstattung zeigt sich darin, dass die Gründe für den Wiederaufstieg Russlands zur relevanten Regionalmacht in Osteuropa und im Nahen Osten kaum je abgehandelt werden.
Wie hat es Putin geschafft, Russland politisch zu einigen, wirtschaftlich wieder auf die Beine zu stellen und militärisch aufzurüsten? Wer das wissen will, kann sich die (hohen) Kosten des NZZ-Abos sparen.
So erinnere ich micht nicht, in der NZZ viel über die strategische Bedeutung von Putins Bündnis der orthodoxen Kirche gelesen zu haben. Putin und die Popen, das nationalreligiöse Bündnis funktioniert und hat Russland gestärkt. Hier zeigt sich eine Parallele zu Stalins analogem Bündnis gegen Nazideutschland im Zweiten Weltkrieg, in Russland Grosser Vaterländischer Krieg genannt.
(Erfolgreiche nationalreligiöse Bündnisse gibt es heute auch anderswo. Beispielsweise das jüdisch-nationalreligiöse Bündnis in Israel, das katholisch-nationalreligiöse Bündnis in Polen oder neuerdings das islamisch-nationalreligiöse Bündnis in der Türkei. Doch das sind andere Geschichten.)
Statt sich leidenschalftlich für die geistige und militärische Aufrüstung der Nato gegen Russland starkzumachen, sollten der NZZ-Chefredaktor und seine jungen Scharfmacher von der Auslandredaktion besser mithelfen, die Gefahr eines Atomkrieges USA-Russland zu verringern - Am besten mit sachlich fundierter Weltanalyse in den Texten.
Mittwoch, 15. Juni 2016
Showdown beim IWF: Anglo-Amerikanischer Finanzkapitalismus gegen Chinesischen Staatskapitalismus
Routinemässig überprüft der Internationale Währungsfonds (IWF) die Wirtschaft seiner Mitglieder. Anfang Juni war China dran. Gestern hat der IWF (in Person eines US-amerikanischen Vizedirektors) den Bericht in Peking präsentiert.
Die zentrale Kritik des IWF am Zustand der chinesischen Wirtschaft ist die wachsende Gesamtverschuldung, die IWF-Ökonomen auf 225 Prozent des Bruttoinlandproduktes schätzen. (Es gibt auch andere Schätzungen)
Die Gesamtschuldenquote von 225 Prozent widerspiegelt die aggregierte Verschuldung von Staat, Unternehmen und Privaten.
Damit hat China ungefähr die gleiche Gesamtschuldenquote wie die USA. Die Quote der EU liegt deutlich höher, Deutschland allein leicht höher. Die japanische Quote ist ungefähr doppelt so hoch wie die chinesische.
Am Gesamtverschuldungsgrad können die Sorgen der IWF-Ökonomen mit China also nicht liegen.
Grosse Sorgen bereitet den IWF-Ökonomen vielmehr der hohe Anteil der Unternehmensschulden von 145 Prozent an der Gesamtschuldenquote. Staat und Private stehen nur je mit 40 Prozent in der Kreide.
Wie die IWF-Ökonomen vorrechnen, geht mehr als die Hälfte der Unternehmensschulden auf das Konto von staatseigenen Betrieben, die jedoch laut IWF nur 22 Prozent zum BIP beitragen. Sie empfehlen eine verstärkte Schrumpfung der Staatsbetriebe.
In den USA, Japan und der EU gestaltet sich das Verhältnis Unternehmens-, Staats- und Privatverschuldung ganz anders. Dort ist der Anteil der Staats- und Privatschulden an der Gesamtverschuldung signifikant höher als der Anteil der Unternehmensschulden.
Grund für die Situation in den USA, der EU und Japans sind, was die wachsende Staatsverschuldung betrifft, die Sozialisierung der Kosten der Finanzkrise durch die Regierungen, sowie der Kauf von Staatsschuldpapieren durch die Zentralbanken. Was die wachsenden Privatschulden betrifft, so liegt der Hauptgrund im wachsendenden kreditfinanzierte Konsum und der steigenden Hypothekarverschuldung.
Die zentrale Kritik des IWF am Zustand der chinesischen Wirtschaft ist die wachsende Gesamtverschuldung, die IWF-Ökonomen auf 225 Prozent des Bruttoinlandproduktes schätzen. (Es gibt auch andere Schätzungen)
Die Gesamtschuldenquote von 225 Prozent widerspiegelt die aggregierte Verschuldung von Staat, Unternehmen und Privaten.
Damit hat China ungefähr die gleiche Gesamtschuldenquote wie die USA. Die Quote der EU liegt deutlich höher, Deutschland allein leicht höher. Die japanische Quote ist ungefähr doppelt so hoch wie die chinesische.
Am Gesamtverschuldungsgrad können die Sorgen der IWF-Ökonomen mit China also nicht liegen.
Grosse Sorgen bereitet den IWF-Ökonomen vielmehr der hohe Anteil der Unternehmensschulden von 145 Prozent an der Gesamtschuldenquote. Staat und Private stehen nur je mit 40 Prozent in der Kreide.
Wie die IWF-Ökonomen vorrechnen, geht mehr als die Hälfte der Unternehmensschulden auf das Konto von staatseigenen Betrieben, die jedoch laut IWF nur 22 Prozent zum BIP beitragen. Sie empfehlen eine verstärkte Schrumpfung der Staatsbetriebe.
In den USA, Japan und der EU gestaltet sich das Verhältnis Unternehmens-, Staats- und Privatverschuldung ganz anders. Dort ist der Anteil der Staats- und Privatschulden an der Gesamtverschuldung signifikant höher als der Anteil der Unternehmensschulden.
Grund für die Situation in den USA, der EU und Japans sind, was die wachsende Staatsverschuldung betrifft, die Sozialisierung der Kosten der Finanzkrise durch die Regierungen, sowie der Kauf von Staatsschuldpapieren durch die Zentralbanken. Was die wachsenden Privatschulden betrifft, so liegt der Hauptgrund im wachsendenden kreditfinanzierte Konsum und der steigenden Hypothekarverschuldung.
Grund für die steigende Verschuldung chinesischer Staatsbetriebe ist die Politik der kommunistischen Partei Chinas, strategisch wichtige Sektoren der Wirtschaft wie die Rüstungsindustrie, den Energiesektor, die Telekommunikation, die Chemie u.a.m. unter direkter Staatskontrolle zu behalten. Staatsunternehmen in diesen Sektoren bekommen von den Chinesischen Staatsbanken problemlos Kredit. Die Staatschulden blieben bislang tief dank Auslagerung von Staatsausgaben in Staatsbetriebe mit eigenem Budget. Grund der tiefen Privatschulden ist die nach wie vor hohe Sparneigung der chinesischen Bevölkerung.
Fazit: Während der anglo-amerikanischen Finanzkapitalismus sein marodes Bankensystem mit Kreditspritzen am Leben erhält und Hypothekar- und Konsumkredite vergibt, pumpt der Chinesischen Staatskapitalismus Kredit in die staatlichen und auch nichtstaatlichen Unternehmen der Realwirtschaft.
Wer macht es besser? Die Systemkonkurrenz läuft.
Donnerstag, 9. Juni 2016
Zellers Abgang: Mehr als eine Personalie!
Inlandchef und Mitglied der Chefredaktion René Zeller verlässt die NZZ und geht als Bundeshausredaktor und Mitglied der Chefredaktion zur Weltwoche.
Karrieremässig ist Zellers Jobwechsel sicherlich ein Knick: der Abstieg vom Olymp des deutschschweizer Journalismus in die Niederungen von Rogers Wundertüte.
Ging Zeller auf eigenen Wunsch oder wurde er gegangen?
So wie ich die Dinge lese liegt der tiefere Grund für Zellers Abgang in den Auseinandersetzungen um die publizistische Ausrichtung der Marke NZZ.
Gewonnen haben die NZZ-Entschweizerer Gujer, Dengler, Zielina auf der Plattform: Die liberale Stimme für den deutschen Sprachraum, gegründet 1780.
Verloren haben die Vertreter der Parole: Die liberale Zeitung für die Schweiz.
Karrieremässig ist Zellers Jobwechsel sicherlich ein Knick: der Abstieg vom Olymp des deutschschweizer Journalismus in die Niederungen von Rogers Wundertüte.
Ging Zeller auf eigenen Wunsch oder wurde er gegangen?
So wie ich die Dinge lese liegt der tiefere Grund für Zellers Abgang in den Auseinandersetzungen um die publizistische Ausrichtung der Marke NZZ.
Gewonnen haben die NZZ-Entschweizerer Gujer, Dengler, Zielina auf der Plattform: Die liberale Stimme für den deutschen Sprachraum, gegründet 1780.
Verloren haben die Vertreter der Parole: Die liberale Zeitung für die Schweiz.
Donnerstag, 26. Mai 2016
Kapitalverkehrskontrollen: Landesinteresse oder neoliberale Ideologie, das ist hier die Frage
Gesten hat der Bundesrat in Beantwortung eines parlamentarischen Vorstosses der SP die Frage beantwortet, was die Politik tun könne, wenn der Franken unter extremen Aufwertungsdruck kommt und das gängige geldpolitische Instrumentarium der Nationalbank nicht mehr genügen sollte.
Nachfolgend zwei wichtige Passagen aus der Antwort:
"Solche zusätzliche Instrumente stehen gemäss den bestehenden gesetzlichen Grundlagen weder der SNB noch dem Bund zur Verfügung. Insbesondere können der Bundesrat oder die SNB keine Kapitalverkehrskontrollen (namentlich Kapitalimportkontrollen) anordnen. Mit Inkraftsetzen des neuen Nationalbankgesetztes wurde auf diese Möglichkeit explizit verzichtet. Der Bundesrat rechnet in der gegenwärtigen Lage klarerweise nicht damit, dass oder ähnlich einschneidende währungspolitische Massnahmen als Ultima Ratio eingesetzt werden müssen. Nach Ansicht des Bundesrates stehen der National- bank genügend geldpolitische Instrumente zur Verfügung. Selbst in einem extremen Szenario einer erneuten massiven Aufwertung der Währung müssten zudem Nutzen und Kosten zusätzlicher ausserordentlicher Instrumente sorgfältig abgewogen werden. Der Bundesrat wies im Übrigen bereits im Rahmen der Botschaft zum Nationalbankgesetz (NBG) vom 26. Juni 2002 auf die Wirkungslosigkeit solcher Massnahmen angesichts damals schon hoch entwickelter Finanzmärkte sowie auf die Tatsache hin, dass in den vorangegangenen 20 Jahren nicht mehr darauf zurückgegriffen worden war."
Fazit: Kapitalverkehrskontrollen Nein
"More of the Same", heisst die Parole:
"Das bereits heute zu Verfügung stehende geld- politische Instrument der Negativzinsen lässt sich jedoch durchaus als zweckmässigere, an- gemessenere und weniger kostspielige Alternative betrachten im Vergleich zu direkten Vorschriften an die Finanzintermediäre über ihre Zinsgestaltung. (Kapitalverkehrskontrollen) Die mit solchen Massnahmen angestrebte Wirkung, nämlich eine Minderung der Attraktivität in Frankenanlagen und letztlich eine Lockerung der geldpolitischen Bedingungen, lässt sich mit dem bereits verfügbaren Instrument der Negativzinsen wohl mit einem weit weniger schwerwiegenden Eingriff in die Wirtschaftsfreiheit und mit entsprechend weniger volkswirtschaftlichen Kosten erreichen."
Nachfolgend zwei wichtige Passagen aus der Antwort:
"Solche zusätzliche Instrumente stehen gemäss den bestehenden gesetzlichen Grundlagen weder der SNB noch dem Bund zur Verfügung. Insbesondere können der Bundesrat oder die SNB keine Kapitalverkehrskontrollen (namentlich Kapitalimportkontrollen) anordnen. Mit Inkraftsetzen des neuen Nationalbankgesetztes wurde auf diese Möglichkeit explizit verzichtet. Der Bundesrat rechnet in der gegenwärtigen Lage klarerweise nicht damit, dass oder ähnlich einschneidende währungspolitische Massnahmen als Ultima Ratio eingesetzt werden müssen. Nach Ansicht des Bundesrates stehen der National- bank genügend geldpolitische Instrumente zur Verfügung. Selbst in einem extremen Szenario einer erneuten massiven Aufwertung der Währung müssten zudem Nutzen und Kosten zusätzlicher ausserordentlicher Instrumente sorgfältig abgewogen werden. Der Bundesrat wies im Übrigen bereits im Rahmen der Botschaft zum Nationalbankgesetz (NBG) vom 26. Juni 2002 auf die Wirkungslosigkeit solcher Massnahmen angesichts damals schon hoch entwickelter Finanzmärkte sowie auf die Tatsache hin, dass in den vorangegangenen 20 Jahren nicht mehr darauf zurückgegriffen worden war."
Fazit: Kapitalverkehrskontrollen Nein
"More of the Same", heisst die Parole:
"Das bereits heute zu Verfügung stehende geld- politische Instrument der Negativzinsen lässt sich jedoch durchaus als zweckmässigere, an- gemessenere und weniger kostspielige Alternative betrachten im Vergleich zu direkten Vorschriften an die Finanzintermediäre über ihre Zinsgestaltung. (Kapitalverkehrskontrollen) Die mit solchen Massnahmen angestrebte Wirkung, nämlich eine Minderung der Attraktivität in Frankenanlagen und letztlich eine Lockerung der geldpolitischen Bedingungen, lässt sich mit dem bereits verfügbaren Instrument der Negativzinsen wohl mit einem weit weniger schwerwiegenden Eingriff in die Wirtschaftsfreiheit und mit entsprechend weniger volkswirtschaftlichen Kosten erreichen."
Offensichtlich schreckt der Bundesrat vor der Beantwortung der Frage nach Kapitalverkehrskontrollen im Ausnahmezustand eines extremen Aufwertungsdruckes zurück. Und tut damit dem Landesinteresse keinen Dienst. In Krisenzeiten wie heute müssen stets alle Eventualitäten explizit ausgedeutscht werden - Auch jene, welche die Prinzipien des neoliberalen Marktfundamentalismus missachten.
Genau gleich wie Bundesrat und Nationalbank die UBS 2008 in Abweichung des Prinzips der Wirtschaftsfreiheit vor dem Bankrott gerettet haben, müssen sie ausländische Geldanlagen im Falle eines extremen Aufwertungsdruckes auf den Franken mit entsprechend hohen Negativzinsen zum Abfluss bewegen.
Dienstag, 10. Mai 2016
Dienstag, 3. Mai 2016
Der Euro und die schweizerische Geldpolitik: Finanzplatz profitiert, Werkplatz zahlt
An einer Rede gestern in Luzern unterstrich Nationalbankpräsident Thomas Jordan die Bedeutung der monetären Souveränität für die wirtschaftlichen Interessen der Schweiz. "Aufgrund der Struktur der Schweizer Volkswirtschaft" sagte er, "ist eine eigenständige Geldpolitik sinnvoll. Dies gilt besonders angesichts des internationalen Finanzplatzes und des auf die Produktion forschungsintensiver Güter spezialisierten Industriesektors."
Die monetäre Souveränität funktioniert. Seit dem Ausbruch der Finanzkrise 2008 haben Ausländer seit 2011 bei der Nationalbank ungefähr 400 Milliarden aus dem Nichts geschaffene Franken gekauft, die sie mit ebenfalls aus dem Nichts geschaffenen Euros bezahlten.
Diese ungebrochene Bereitschaft Euros gegen Franken zu tauschen widerspiegelt die andauernde Rolle der Schweiz als sicherer Hafen für Geld und Kapital in Zeiten von Krise und Krieg. Europa hat die Schweizer Neutralität in den zwei Weltkriegen des vergangenen Jahrhunderts nicht vergessen.
Die historisch beispiellose Explosion von Geldmenge und Devisenreserven hat die Bilanz der Nationalbank explodieren lassen. Vor der Finanzkrise war das Bruttoinlandprodukt ungefähr fünf mal höher die Bilanzsumme, heute ist es gleich gross.
Von dieser Geldschwemme konnte der Finanzplatz gleich doppelt profitieren. Zum einen liessen die vielen neugeschöpften Franken den Anteil des Frankens am globalen Devisenhandel wachsen, was wachsende Einnahmen der Banken generiert. Und zum anderen geniesst die Nationalbank dank den hohen Devisenreserven mehr Glaubwürdigkeit als staatlicher Rettungsanker der Banken, was deren Geschäfte ebenfalls befeuert.
Verlierer ist der Werkplatz. Industrie, Tourismus, Handel. Obwohl die aktuelle Geldpolitik, Negativzinsen und sporadische Eurokäufe zur Stabilisierung des Franken-Eurokurs in der Nähe von 1.10 den Aufwertungsdruck auf den Franken schwächt, bleibt der Franken zum Euro überbewertet. Daraus resultieren wachsende Arbeitsplatzverluste am Werkplatz.
Zur Korrektur der fehlenden Opfersymmetrie bei der Bezahlung des Preises seiner Geldpolitik hat Thomas Jordan gestern nichts gesagt.
Die monetäre Souveränität funktioniert. Seit dem Ausbruch der Finanzkrise 2008 haben Ausländer seit 2011 bei der Nationalbank ungefähr 400 Milliarden aus dem Nichts geschaffene Franken gekauft, die sie mit ebenfalls aus dem Nichts geschaffenen Euros bezahlten.
Diese ungebrochene Bereitschaft Euros gegen Franken zu tauschen widerspiegelt die andauernde Rolle der Schweiz als sicherer Hafen für Geld und Kapital in Zeiten von Krise und Krieg. Europa hat die Schweizer Neutralität in den zwei Weltkriegen des vergangenen Jahrhunderts nicht vergessen.
Die historisch beispiellose Explosion von Geldmenge und Devisenreserven hat die Bilanz der Nationalbank explodieren lassen. Vor der Finanzkrise war das Bruttoinlandprodukt ungefähr fünf mal höher die Bilanzsumme, heute ist es gleich gross.
Von dieser Geldschwemme konnte der Finanzplatz gleich doppelt profitieren. Zum einen liessen die vielen neugeschöpften Franken den Anteil des Frankens am globalen Devisenhandel wachsen, was wachsende Einnahmen der Banken generiert. Und zum anderen geniesst die Nationalbank dank den hohen Devisenreserven mehr Glaubwürdigkeit als staatlicher Rettungsanker der Banken, was deren Geschäfte ebenfalls befeuert.
Verlierer ist der Werkplatz. Industrie, Tourismus, Handel. Obwohl die aktuelle Geldpolitik, Negativzinsen und sporadische Eurokäufe zur Stabilisierung des Franken-Eurokurs in der Nähe von 1.10 den Aufwertungsdruck auf den Franken schwächt, bleibt der Franken zum Euro überbewertet. Daraus resultieren wachsende Arbeitsplatzverluste am Werkplatz.
Zur Korrektur der fehlenden Opfersymmetrie bei der Bezahlung des Preises seiner Geldpolitik hat Thomas Jordan gestern nichts gesagt.
Mittwoch, 20. April 2016
Die Panama Papers und die Rückkehr der Sippenhaft im Journalismus
Vladimir Putin, Xi Jinping, David Cameron, und andere fette Fische im Fangnetz der Internationalen der Bigdatajournalisten ICIJ in Washington D.C. waren keine Direktkunden von Mossack Fonseca.
Ihre Namen tauchen auf, weil mehr oder weniger entfernte Verwandte (Vater, Schwager, etc.) oder gute Freunde von ihnen, sich bei Mossack Fonsecca eine Briefkastengesellschaft gekauft hatten.
Was es genau bedeutet, dass der Schwager des Chinesischen Staatspräsidenen, Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas und Oberkommandierenden der Chinesischen Volksarmee eine solche Briefkastengesellschaft besitzt, wissen die ICIJ-Bigdatajournalismus-Asse nicht. Ebensowenig wie sie den Hintergrund und die Details der Beziehungen jenes Moskauer Putin-Freundes und Mossack Fonseca Kunden mit dem Russischen Präsidenten und Oberkommandierenden kennen.
Die unterschwellige Botschaft hingegen, die mitgeht wenn man im Tages-Anzeiger, der NZZ oder dem Internet davon liest und hört, ist klar: Putin, Jinping und Cameron sind korrupt.
Einspruch! Das ist journalistische Sippenhaft.
Eine Variation jenes üblen barbarischen Terrorinstrumentes, das sowohl im Römischen als auch im Germanischen Recht bekannt war, und in Diktaturen heute noch angewendet wird.
Bei allem Respekt vor den Panama Papers, journalistische Sippenhaft geht nicht. Individuelle Korruption, das heisst Käuflichkeit für Sonderinteressen, muss Politikern jeglicher Couleur im Einzelfall konkret nachgewiesen werden.
Als einstiger Recherchierjournalist - alte (linke) Schule - weiss ich, wovon ich spreche. Unvorteilhaft dargestellte Protagonisten meiner Geschichten haben mich damals mehrfach wegen Ehrverletzung oder übler Nachrede angeklagt, ohne dass ich je eine gerichtliche Verurteilung hätte einstecken müssen. Dafür verhinderte die UBS 1997 mit einer Intervention beim Tages-Anzeiger Magazin die Publikation einer meiner besten Offshore-Recherchen.
Von der Mystifikation des ICIJ-Bigdatajournalismus zum Übermoralisten der Weltwirtschaft halte ich nichts. Journalistische Recherchen zur Thematik Weltwirtschaft und Weltfinanz stehen immer in einem kommerziellen und geopolitischen Verwertungszusammenhang. Warheitssuche um der Warheit willen ist sehr selten.
Wer kontrolliert die Kontrolleure, das ist hier die Frage.
Ihre Namen tauchen auf, weil mehr oder weniger entfernte Verwandte (Vater, Schwager, etc.) oder gute Freunde von ihnen, sich bei Mossack Fonsecca eine Briefkastengesellschaft gekauft hatten.
Was es genau bedeutet, dass der Schwager des Chinesischen Staatspräsidenen, Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas und Oberkommandierenden der Chinesischen Volksarmee eine solche Briefkastengesellschaft besitzt, wissen die ICIJ-Bigdatajournalismus-Asse nicht. Ebensowenig wie sie den Hintergrund und die Details der Beziehungen jenes Moskauer Putin-Freundes und Mossack Fonseca Kunden mit dem Russischen Präsidenten und Oberkommandierenden kennen.
Die unterschwellige Botschaft hingegen, die mitgeht wenn man im Tages-Anzeiger, der NZZ oder dem Internet davon liest und hört, ist klar: Putin, Jinping und Cameron sind korrupt.
Einspruch! Das ist journalistische Sippenhaft.
Eine Variation jenes üblen barbarischen Terrorinstrumentes, das sowohl im Römischen als auch im Germanischen Recht bekannt war, und in Diktaturen heute noch angewendet wird.
Bei allem Respekt vor den Panama Papers, journalistische Sippenhaft geht nicht. Individuelle Korruption, das heisst Käuflichkeit für Sonderinteressen, muss Politikern jeglicher Couleur im Einzelfall konkret nachgewiesen werden.
Als einstiger Recherchierjournalist - alte (linke) Schule - weiss ich, wovon ich spreche. Unvorteilhaft dargestellte Protagonisten meiner Geschichten haben mich damals mehrfach wegen Ehrverletzung oder übler Nachrede angeklagt, ohne dass ich je eine gerichtliche Verurteilung hätte einstecken müssen. Dafür verhinderte die UBS 1997 mit einer Intervention beim Tages-Anzeiger Magazin die Publikation einer meiner besten Offshore-Recherchen.
Von der Mystifikation des ICIJ-Bigdatajournalismus zum Übermoralisten der Weltwirtschaft halte ich nichts. Journalistische Recherchen zur Thematik Weltwirtschaft und Weltfinanz stehen immer in einem kommerziellen und geopolitischen Verwertungszusammenhang. Warheitssuche um der Warheit willen ist sehr selten.
Wer kontrolliert die Kontrolleure, das ist hier die Frage.
Mittwoch, 6. April 2016
Panama Papers - Offshore ist Tot, Fintech lebt!
So ändern sich die Zeiten.
Wenn ein freier Journalist dem Tages-Anzeiger vor 25 Jahren eine saftige Story über die geschäftlichen Verbindungen des Zürcher Anwalts, Panzerobersten a. D. und Kriminautors Ulrich Kohli mit dem Waffen/Diamanten/Tabak-Händler John Bredenkamp anbot, dann sagte dort der Redaktor, geh lieber zur WOZ mit deiner linken Räuberpistole. Heute stellt der Tages-Anzeiger den gleichen Kohli als "Advokat zu Diensten im Waffengeschäft" an den Pranger. Kohli soll laut TA selbst für Mossack Fonsecca "ein zu heisses Eisen" gewesen sein.
Zugegeben, neben Putin, Poroschenko und den vielen anderen hochrangigen Verdächtigen - Amerikaner fehlen auf der Liste!? - ist Kohli nur eine kleine Nummer. Doch die Frontalattacke des Tages-Anzeigers und der NZZ gegen ihn und andere Schweizer Offshore-Anwälte, stellt deren Gewerbe endgültig in die Schmuddelecke.
Cui Bono, muss man sich da fragen. Wem nützt es, wenn die Mainstream-Medien auf der ganzen Welt - in atemberaubender Gleichschaltung nota bene - Mossack Fonsecca und andere Offshore-Anwälte als moralisch fragwürdige Operateure im Grenzbereich zwischen Legalität und Illegalität anprangern?
Ich meine, am meisten profitiert Fintech, also die laufende Digialisierung des Finanzwesens. Der Offshore Crash gibt einer wichtigen Fintechfront Schub, nämlich der Entwicklung des anonymen Internetgeldes.
Wenn Bitcoin, Ethereum und die anderen einmal zuverlässig zum Funktionieren kommen, dann werden Offshore Briefkastengesellschaften überflüssig, von denen zur Anonymisierung des Zahlungsverkehrs heute drei bis vier babuschkamässig ineinandergeschachtelt nötig sind.
Dienstag, 29. März 2016
Von Kant lernen heisst debattieren lernen - Fragen zum Neukantianismus des NZZ-Feuilletonchefs René Scheu
Am Ostersamstag verkündete der neue NZZ-Feuilletonchef René Scheu die neue Generallinie des von ihm geführten redaktionellen Ressorts.
Demnach soll sich das NZZ-Feuilleton an den Einsichten des deutschen Philosophen Immanuel Kant inspirieren.
Laut Scheu ersann Kant "die wohl grossartigste nichtreligiöse Utopie der Moderne: eine Selbstzivilisierung des Menschen durch vernunftbasierte Rückkoppelung im Raum des Sprechens".
Das zweihundertjährige Kant'sche Diktum: «Wenn denn nun gefragt wird, Leben wir in einem aufgeklärten Zeitalter? So ist die Antwort: Nein, aber wohl in einem Zeitalter der Aufklärung» hält Scheu für zeitlos. Heute so gültig wie damals und morgen: "Immer wieder. Im besten Fall."
Die permanente Aufklärung der Verhältnisse durch Vernunft und Rationalität.
Abzuwarten bleibt, wie das neukantianische Feuilleton bei den neokonservativen Straussianern von der Auslandredaktion ankommt, oder bei den neoliberalen Hayekianern von der Wirtschaftsredaktion?
Demnach soll sich das NZZ-Feuilleton an den Einsichten des deutschen Philosophen Immanuel Kant inspirieren.
Laut Scheu ersann Kant "die wohl grossartigste nichtreligiöse Utopie der Moderne: eine Selbstzivilisierung des Menschen durch vernunftbasierte Rückkoppelung im Raum des Sprechens".
Das zweihundertjährige Kant'sche Diktum: «Wenn denn nun gefragt wird, Leben wir in einem aufgeklärten Zeitalter? So ist die Antwort: Nein, aber wohl in einem Zeitalter der Aufklärung» hält Scheu für zeitlos. Heute so gültig wie damals und morgen: "Immer wieder. Im besten Fall."
Die permanente Aufklärung der Verhältnisse durch Vernunft und Rationalität.
Montag, 21. März 2016
Der Konstruktionsfehler von Vollgeld und bedingungslosem Grundeinkommen: Monetarismus
Die Abstimmungen über das bedingungslose Grundeinkommen und die Vollgeldinitiative stehen vor der Tür.
Beide Forderungen klingen nicht nur für Linke süss: Ein monatliches Grundeinkommen von 2500 Franken pro Erwachsener und 625 Franken pro Kind, ohne Fragen bar auf die Hand. Und die Einführung eines neuen Geldsystems das die Nationalbank stärkt, das Finanzsystem stabilisiert und die Bankenmacht schwächt.
Ob diese Ziele mit den vorgeschlagenen Mitteln auch erreicht werden können, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Ich denke nein. Weder bringt ein Vollgeldsystem ein signifikant stabileres Finanzsystem. Noch verbessert die monatliche bedingungslose Zahlung von 2500 pro Nase die soziale Grundsicherung der Schweizer Bevölkerung.
Dies aus vielen Gründen. Einen davon möchte ich hier erwähnen.
Beide Initiativen setzen den Hebel zur Erreichung ihres Zieles in der Kapitalzirkulation beim Geld an. Doch systemische wirtschaftspoltische Ziele wie ein universales Grundeinkommen oder die Finanzstabilität lassen sich mit rein geldbasierten Massnahmen nicht erreichen.
Dies weil Geld keine sicherere und stabile Grösse ist. Im Gegenteil. Geld ist flüssig wie Wasser. So können die versprochenen 2500 Franken kaufkraftmässig über Nacht auf die Hälfte schrumpfen. Und Vollgeld entschärft das immer noch explosive Too-big-to-fail-Problem nicht.
Widerstandsfähige soziale Sicherheitssysteme und verlässliche Finanzstabilität brauchen einem politischen Anker. Soziale Sicherheit benötigt einen politisch legitimierten Sozialvertrag, der nicht nur auf einem Geldbetrag basiert, sondern auf einer konkret formulierten Beziehung mit einer realexistierenden Institution. Und Finanzstabilität ohne gezielte bankgesetzliche Staatseingriffe ins Bankensystem gibt es auch im Vollgeldsystem nicht.
Beide Forderungen klingen nicht nur für Linke süss: Ein monatliches Grundeinkommen von 2500 Franken pro Erwachsener und 625 Franken pro Kind, ohne Fragen bar auf die Hand. Und die Einführung eines neuen Geldsystems das die Nationalbank stärkt, das Finanzsystem stabilisiert und die Bankenmacht schwächt.
Ob diese Ziele mit den vorgeschlagenen Mitteln auch erreicht werden können, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Ich denke nein. Weder bringt ein Vollgeldsystem ein signifikant stabileres Finanzsystem. Noch verbessert die monatliche bedingungslose Zahlung von 2500 pro Nase die soziale Grundsicherung der Schweizer Bevölkerung.
Dies aus vielen Gründen. Einen davon möchte ich hier erwähnen.
Beide Initiativen setzen den Hebel zur Erreichung ihres Zieles in der Kapitalzirkulation beim Geld an. Doch systemische wirtschaftspoltische Ziele wie ein universales Grundeinkommen oder die Finanzstabilität lassen sich mit rein geldbasierten Massnahmen nicht erreichen.
Dies weil Geld keine sicherere und stabile Grösse ist. Im Gegenteil. Geld ist flüssig wie Wasser. So können die versprochenen 2500 Franken kaufkraftmässig über Nacht auf die Hälfte schrumpfen. Und Vollgeld entschärft das immer noch explosive Too-big-to-fail-Problem nicht.
Widerstandsfähige soziale Sicherheitssysteme und verlässliche Finanzstabilität brauchen einem politischen Anker. Soziale Sicherheit benötigt einen politisch legitimierten Sozialvertrag, der nicht nur auf einem Geldbetrag basiert, sondern auf einer konkret formulierten Beziehung mit einer realexistierenden Institution. Und Finanzstabilität ohne gezielte bankgesetzliche Staatseingriffe ins Bankensystem gibt es auch im Vollgeldsystem nicht.
Samstag, 5. März 2016
Trepp for Trump - Gegen die Vulgarisierung medialer Diskurse
Trepp for Trump hat einer getwittert.
Das ist eine groteske Verzerrung meiner Ansichten zum US-amerikanischen Wahlkampf. Trepp for Bernie Sanders wäre richtig.
Seinen Tweet hat der Mann als Antwort auf einen Tweet meinerseits abgesetzt, mit einem anzüglichen Sexbomben-Bild von Trumps Ehefrau Melania und dem Text: Future First Lady of the United States of America.
Ein anderer Follower hat mich besser verstanden und folgendermassen kommentiert: Ha! Nippel-Alarm bei den Demokraten
Ja und? Was soll der Schwachsinn?
Nun, ich sehe diese an sich harmlose Episode im Kontext der grassierenden Vulgarisierung medialer Diskurse. Eine bedauerliche Entwicklung, von der ich mein Blogging durchaus nicht ausnehmen kann.
Subjektiv, konfrontativ, personifiziert und eindimensional gibt mehr Clicks.
Geldpolitik gähn, 150 Clicks. 😕😕😴😴💤💤 . Eric Gujer zack bum, 1500 Clicks, 😡😡👊👊💥💥 .
Besser argumentieren als schärfer vulgarisieren, ich schreibs mir hinter die Ohren.
Mittwoch, 2. März 2016
Macht ein Brexit den Franken härter oder weicher?
Ich meine härter.
Der Austritt von Britannien aus der EU hätte eine Repositionierung der Londoner City im globalen Finanzsystem zur Folge. Vieles würde neu aufgemischt.
In der EU wäre wachsende Rivalität von Paris und Frankfurt als EU-Finanzzentrum angesagt. Die neuen BRICS-Institutionen, sprich die Rolle des Renminbi als internationales Zahlungsmittel anstelle des Dollars, dürften gestärkt werden. Was umgekehrt die anglo-amerikanisch dominierten, globalisierten Finanzmärkte schwächt, die seit Beginn der 1980er Jahre entstanden sind.
Stark beeinflusst vom Brexit wäre auch die Bedeutung des Schweizer Finanzplatzes mit seiner Frankenwährung. Was den Franken betrifft, so deutet vieles auf eine steigende Bedetung und damit auf steigenden Aufwertungsdruck.
Zum einen schwächt ein Brexit den Euro, auch wenn Britannien bekanntlich nicht Mitglied der Eurozone ist. Und zum anderen dürfte Brexit das Pfund, zumindest anfänglich, eher schwächen. Weil die City ihre politische und wirtschaftliche Verankerung im EU-Europa verliert, ohne die sie ihren Status als Megadrehscheibe des globalisierten, anglo-amerikanischen Finanzsystems nicht halten kann.
Im Juni stimmen die Bürgerinnen und Bürger Britanniens über Austritt oder Verbleib in der EU ab. Hütet euch am Brexit, Nationalbanker, packt die Kapitalverkehrskontrollen aus.
Der Austritt von Britannien aus der EU hätte eine Repositionierung der Londoner City im globalen Finanzsystem zur Folge. Vieles würde neu aufgemischt.
In der EU wäre wachsende Rivalität von Paris und Frankfurt als EU-Finanzzentrum angesagt. Die neuen BRICS-Institutionen, sprich die Rolle des Renminbi als internationales Zahlungsmittel anstelle des Dollars, dürften gestärkt werden. Was umgekehrt die anglo-amerikanisch dominierten, globalisierten Finanzmärkte schwächt, die seit Beginn der 1980er Jahre entstanden sind.
Stark beeinflusst vom Brexit wäre auch die Bedeutung des Schweizer Finanzplatzes mit seiner Frankenwährung. Was den Franken betrifft, so deutet vieles auf eine steigende Bedetung und damit auf steigenden Aufwertungsdruck.
Zum einen schwächt ein Brexit den Euro, auch wenn Britannien bekanntlich nicht Mitglied der Eurozone ist. Und zum anderen dürfte Brexit das Pfund, zumindest anfänglich, eher schwächen. Weil die City ihre politische und wirtschaftliche Verankerung im EU-Europa verliert, ohne die sie ihren Status als Megadrehscheibe des globalisierten, anglo-amerikanischen Finanzsystems nicht halten kann.
Im Juni stimmen die Bürgerinnen und Bürger Britanniens über Austritt oder Verbleib in der EU ab. Hütet euch am Brexit, Nationalbanker, packt die Kapitalverkehrskontrollen aus.
Montag, 29. Februar 2016
Geld- und Währungspolitik der Nationalbank: Die Zeitbombe tickt, neue Instrumente müssen her
Letzte Woche kaufte die Nationalbank für ungefähr 10 Milliarden Franken Euros.
Offiziell mach das die Nationalbank nicht publik, doch der Betrag lässt sich ungefähr ablesen am Anstieg der Giroguthaben inländischer Banken bei der Nationalbank von 408 auf 418 Milliarden Franken.
Mit diesem Eurokäufen hat die Nationalbank die neuerliche Kurssteigerung des Frankens gegen den Euro geschwächt. Die Frankenstärke ist die Folge der traditionellen Rolle des Frankens als sicherer Hafen in Krieg und Krise.
Die neuerlich nötig gewordenen Eurokäufe zeigen, dass die aktuelle Geld- und Währungspolitik der Nationalbank nicht funktioniert. Schmutziges Floating plus Negativzinsen destabilisieren den Wirtschaftsplatz Schweiz.
Neue Rezepte und Instrumente für die Geld- und Währungspolitik müssen her. Der Möglichkeiten gibt es viele, von den Kapitalverkehrskontrollen bis zur Trennung der Frankenwährung in einen frei flottierenden Finanzfranken und einen regulierten Aussenhandelsfranken.
Wie sagte doch der letzte Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion: Wer zuspätkommt, den bestraft das Leben.
Offiziell mach das die Nationalbank nicht publik, doch der Betrag lässt sich ungefähr ablesen am Anstieg der Giroguthaben inländischer Banken bei der Nationalbank von 408 auf 418 Milliarden Franken.
Mit diesem Eurokäufen hat die Nationalbank die neuerliche Kurssteigerung des Frankens gegen den Euro geschwächt. Die Frankenstärke ist die Folge der traditionellen Rolle des Frankens als sicherer Hafen in Krieg und Krise.
Die neuerlich nötig gewordenen Eurokäufe zeigen, dass die aktuelle Geld- und Währungspolitik der Nationalbank nicht funktioniert. Schmutziges Floating plus Negativzinsen destabilisieren den Wirtschaftsplatz Schweiz.
Neue Rezepte und Instrumente für die Geld- und Währungspolitik müssen her. Der Möglichkeiten gibt es viele, von den Kapitalverkehrskontrollen bis zur Trennung der Frankenwährung in einen frei flottierenden Finanzfranken und einen regulierten Aussenhandelsfranken.
Wie sagte doch der letzte Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion: Wer zuspätkommt, den bestraft das Leben.
Donnerstag, 18. Februar 2016
Zerschlagt die Grossbanken! Sagt Neel Kashkari von der Fed Minneapolis
Neel Kashkari ist seit dem 1. Januar 2016 Präsident der Federal Reserve Bank of Minneapolis. Die Fed Minneapolis ist Teil des Federal Reserve Systems, also der Nationalbank der USA.
Kashkari wird als zukünftiger Finanzminister einer Bernie-Sanders-Regierung gehandelt.
Zugegeben, im Board of Governors in D.C. oder in der Federal Reserve Bank of New York, wo die internationale Währungspolitik der USA gemanagt wird, hat Kashkari nichts zu husten.
Dort gilt nach wie vor das, was die Big Five von der Wall Street wollen. Und die wollen fröhlich weiterwachsen und fette Boni kassieren.
Kashkaris Vorschlag die Grossbanken zu zerschlagen ist auch in der Schweiz relevant, wo das Too-Big-To-Fail-Problem nach wie vor ungelöst ist. Wenn die Credit Suisse, die UBS oder die ZKB morgen hopps gehen, müssen sie, wie gehabt, vom Staat gerettet werden.
Daran vermag die zurzeit bei UBS und CS laufende rechtliche Abtrennung einer Schweiz Einheit unter dem gleichen Holding-Dach nichts zu ändern. Umso mehr als der Wertschriftenhandel bei der Schweiz-Einheit angesiedelt bleibt.
Die geografische Trennung des Schweiz-Geschäftes vom internationalen Geschäft unter dem gleichen Holding-Dach vermag die Killer-Funktion der Wertschriftenspekulation im Falle eines Crashes nicht zu bändigen.
Das vermöchte nur die volle rechtliche, operationelle und kapitalmässige Trennung des Wertschriftenhandels von den Geschäftsbanken.
Leider sind bislang hierzulande alle Versuche Richtung Trennbankensystem gescheitert.
Vielleicht hilft jetzt der Kashkari-Vorstoss aus der Sackgasse.
Konkret die Aufteilung des internationalen Geschäftes von UBS und CS nach geopolitischen Kriterien. Je zwei voll verselbständigte Einheiten im Dollarraum, Renminbiraum und Euroraum.
Die Phantasie an die Macht.
Kashkari wird als zukünftiger Finanzminister einer Bernie-Sanders-Regierung gehandelt.
Zugegeben, im Board of Governors in D.C. oder in der Federal Reserve Bank of New York, wo die internationale Währungspolitik der USA gemanagt wird, hat Kashkari nichts zu husten.
Dort gilt nach wie vor das, was die Big Five von der Wall Street wollen. Und die wollen fröhlich weiterwachsen und fette Boni kassieren.
Kashkaris Vorschlag die Grossbanken zu zerschlagen ist auch in der Schweiz relevant, wo das Too-Big-To-Fail-Problem nach wie vor ungelöst ist. Wenn die Credit Suisse, die UBS oder die ZKB morgen hopps gehen, müssen sie, wie gehabt, vom Staat gerettet werden.
Daran vermag die zurzeit bei UBS und CS laufende rechtliche Abtrennung einer Schweiz Einheit unter dem gleichen Holding-Dach nichts zu ändern. Umso mehr als der Wertschriftenhandel bei der Schweiz-Einheit angesiedelt bleibt.
Die geografische Trennung des Schweiz-Geschäftes vom internationalen Geschäft unter dem gleichen Holding-Dach vermag die Killer-Funktion der Wertschriftenspekulation im Falle eines Crashes nicht zu bändigen.
Das vermöchte nur die volle rechtliche, operationelle und kapitalmässige Trennung des Wertschriftenhandels von den Geschäftsbanken.
Leider sind bislang hierzulande alle Versuche Richtung Trennbankensystem gescheitert.
Vielleicht hilft jetzt der Kashkari-Vorstoss aus der Sackgasse.
Konkret die Aufteilung des internationalen Geschäftes von UBS und CS nach geopolitischen Kriterien. Je zwei voll verselbständigte Einheiten im Dollarraum, Renminbiraum und Euroraum.
Die Phantasie an die Macht.
Freitag, 12. Februar 2016
Tages-Anzeiger Reporter Constantin Seibt: Der Journalist als Politiker
Heute Morgen hat der bekannte Tages-Anzeiger Reporter Constantin Seibt geschafft, wovon sein Verleger träumt, nämlich die Fusion von Tageszeitung und Social Media.
Seibts Tages-Anzeiger Artikel gegen die SVP-Durchsetzungsinitiative wurde auf Facebook innert zwei Stunden über 10'000 mal geteilt.
Wobei der talentierte Schreiber seinen Tageszeitung-Abstimmungsempfehlungs-Artikel in bewährter Social-Media-Schreibe verfertigte, sprich antagonistisch, scharf und subjektiv.
Für den weit herum beliebten Tagi-Reporter ist die kommende Abstimmung über die Durchsetzungsinitiative ein "Nazi-Moment". Rechtsstaat oder Willkür. Jede und jeder Schweizer Stimmberechtigte müsse Farbe bekennen, wer nicht stimmen gehe, stimme realpolitisch ja. Normalerweise dürften sich Bürgerinnen und Bürger getrost von der Politik fernhalten. Bei der Durchsetzungsinitiative hingegen, öffne der Abstentionismus dem Totalitarismus die Türe.
Mit diesem Text ist Tagi-Reporter Constantin Seibt zum Politiker mutiert. So wie vor ihm Nationalrat und Weltwoche-Chefredaktor Roger Köppel, das andere Journalistentalent, dessen Karriere ich seit Beginn der 1990er Jahre mitverfolgte.
Man verstehe mich bitte nicht falsch. Ich schreibe das mit analytisch-kaltem Echsenblick, persönlich und gesinnungsmässig unterscheiden sich Seibt und Köppel wie Katz und Maus.
Facebook-Threads zeigen, dass namhafte Politikerinnen und Politiker die Herausforderung begreifen, die Politiker Seibt für sie bedeutet.
So schreibt heute die Zürcher SP-Politikerin Rebekka Wyler - geliked von SP-Nationalrätin Mattea Meyer und Jusochef Fabian Molina - auf Facebook: "Wieso posten bloss alle diesen Artikel? Es ist am 28. Februar nicht das erste (und auch nicht das letzte) Mal, wo es gilt, Stellung zu beziehen, auch wenn der Artikel uns weismachen will, der 28. Februar sei der Grosse Tag der Entscheidung... Und die Aussagen zu Politik sind schlicht und einfach unter jeder Kanone. Natürlich kann man Politik ignorieren. Aber dann ist man auch selber schuld, wenn über einen bestimmt wird. Und zwar nicht nur am 28. Februar, sondern jeden Tag."
Schützenhilfe bekommt Seibt vom umtriebigen Alt-Aktivisten Guy Bollag "Sorry, jetzt ist keine Zeit für solch politischen Snobismus". Und die Fränzi schreibt der Rebbi, sie solle doch froh sein um einen wie Consti.
Recht hast du Fränzi, die Kampagne für AL-Nationalrat Constantin Seibt bei den Wahlen 2019 hat begonnen.
Seibts Tages-Anzeiger Artikel gegen die SVP-Durchsetzungsinitiative wurde auf Facebook innert zwei Stunden über 10'000 mal geteilt.
Wobei der talentierte Schreiber seinen Tageszeitung-Abstimmungsempfehlungs-Artikel in bewährter Social-Media-Schreibe verfertigte, sprich antagonistisch, scharf und subjektiv.
Für den weit herum beliebten Tagi-Reporter ist die kommende Abstimmung über die Durchsetzungsinitiative ein "Nazi-Moment". Rechtsstaat oder Willkür. Jede und jeder Schweizer Stimmberechtigte müsse Farbe bekennen, wer nicht stimmen gehe, stimme realpolitisch ja. Normalerweise dürften sich Bürgerinnen und Bürger getrost von der Politik fernhalten. Bei der Durchsetzungsinitiative hingegen, öffne der Abstentionismus dem Totalitarismus die Türe.
Mit diesem Text ist Tagi-Reporter Constantin Seibt zum Politiker mutiert. So wie vor ihm Nationalrat und Weltwoche-Chefredaktor Roger Köppel, das andere Journalistentalent, dessen Karriere ich seit Beginn der 1990er Jahre mitverfolgte.
Man verstehe mich bitte nicht falsch. Ich schreibe das mit analytisch-kaltem Echsenblick, persönlich und gesinnungsmässig unterscheiden sich Seibt und Köppel wie Katz und Maus.
Facebook-Threads zeigen, dass namhafte Politikerinnen und Politiker die Herausforderung begreifen, die Politiker Seibt für sie bedeutet.
So schreibt heute die Zürcher SP-Politikerin Rebekka Wyler - geliked von SP-Nationalrätin Mattea Meyer und Jusochef Fabian Molina - auf Facebook: "Wieso posten bloss alle diesen Artikel? Es ist am 28. Februar nicht das erste (und auch nicht das letzte) Mal, wo es gilt, Stellung zu beziehen, auch wenn der Artikel uns weismachen will, der 28. Februar sei der Grosse Tag der Entscheidung... Und die Aussagen zu Politik sind schlicht und einfach unter jeder Kanone. Natürlich kann man Politik ignorieren. Aber dann ist man auch selber schuld, wenn über einen bestimmt wird. Und zwar nicht nur am 28. Februar, sondern jeden Tag."
Schützenhilfe bekommt Seibt vom umtriebigen Alt-Aktivisten Guy Bollag "Sorry, jetzt ist keine Zeit für solch politischen Snobismus". Und die Fränzi schreibt der Rebbi, sie solle doch froh sein um einen wie Consti.
Recht hast du Fränzi, die Kampagne für AL-Nationalrat Constantin Seibt bei den Wahlen 2019 hat begonnen.
Sonntag, 10. Januar 2016
The Bank for International Settlements: Force of evil or force of good?
Last week I had a discussion with an economist and a political activist about the future role of the Bank for International Settlements (BIS) in Basel.
The BIS is the international bank of central banks. It has 60 member central banks, representing countries from around the world that together make up about 95% of world GDP. Among them the People's Bank of China, the Central Bank of the Russian Federation and the Board of Governors of the United States Federal Reserve System.
Both of my discussion partners are with many a good argument highly critical about the BIS.
For my part, I took the position that all things considered, the BIS does more good than bad for the socially responsible and eco-friendly betterment of the world.
Socially responsible? Eco-friendly? Okay, these are just hollow expressions.
The reason for my position can be expressed as follows: From its founding in 1930 until the collapse of the Soviet Union in 1991, the BIS was the Bank of the European central banks (plus the Bank of Japan for historical reasons as a victoriuos power of WW I) with barely a dozen members.
After their victory in the Cold War, the victorious forces of Anglo-American financial capitalism sought to build a new universal central banking hub plus an interface to the big boys from Wall Street and City of London for the globalised financial markets they now controlled alone. The BIS globalized and became an univesal international economic institution.
Since the outbreak of the financial crisis in 2007 we see a progessive disintegration of the globalized financial markets which is also reflected in the BIS.
When gathering in Basel for their monthly informal discussions, the representatives of the American, Chinese and Russian central banks discuss the art of central banking from the perspective of their national interests.
Whereas the barely a dozen BIS member central banks who met in Basel from 1930 to the beginning of the nineties discussed the art of central banking from the perspective of the universal collective capitalist.
Today, as a truly multilateral international economic institution, the BIS can be a force of good for the future of world economy. Hope dies last.
As Mephisto said to Faust: I am part of the power that would always wish evil, and always works the good.
The BIS is the international bank of central banks. It has 60 member central banks, representing countries from around the world that together make up about 95% of world GDP. Among them the People's Bank of China, the Central Bank of the Russian Federation and the Board of Governors of the United States Federal Reserve System.
Both of my discussion partners are with many a good argument highly critical about the BIS.
For my part, I took the position that all things considered, the BIS does more good than bad for the socially responsible and eco-friendly betterment of the world.
Socially responsible? Eco-friendly? Okay, these are just hollow expressions.
The reason for my position can be expressed as follows: From its founding in 1930 until the collapse of the Soviet Union in 1991, the BIS was the Bank of the European central banks (plus the Bank of Japan for historical reasons as a victoriuos power of WW I) with barely a dozen members.
After their victory in the Cold War, the victorious forces of Anglo-American financial capitalism sought to build a new universal central banking hub plus an interface to the big boys from Wall Street and City of London for the globalised financial markets they now controlled alone. The BIS globalized and became an univesal international economic institution.
Since the outbreak of the financial crisis in 2007 we see a progessive disintegration of the globalized financial markets which is also reflected in the BIS.
When gathering in Basel for their monthly informal discussions, the representatives of the American, Chinese and Russian central banks discuss the art of central banking from the perspective of their national interests.
Whereas the barely a dozen BIS member central banks who met in Basel from 1930 to the beginning of the nineties discussed the art of central banking from the perspective of the universal collective capitalist.
Today, as a truly multilateral international economic institution, the BIS can be a force of good for the future of world economy. Hope dies last.
As Mephisto said to Faust: I am part of the power that would always wish evil, and always works the good.
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